Eigene Desktop Enviroment?

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ausfahrt
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Eigene Desktop Enviroment?

Beitrag von ausfahrt » 27.05.2022 12:30:45

Ich nutze openbox mit folgendem Autostart:

Code: Alles auswählen

tint2 &
pulseaudio &
feh --bg-scale /home/xxxxx/.config/openbox/grenzstein.jpg &
conky &
pcmanfm --desktop &
Ist das schon eine eigene DE, oder fehlen da noch Elemente?

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Meillo
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Re: Eigene Desktop Enviroment?

Beitrag von Meillo » 27.05.2022 12:34:29

Es ist doch egal wie es heisst, solange es das bietet was du brauchst. ;-)
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smutbert
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Re: Eigene Desktop Enviroment?

Beitrag von smutbert » 27.05.2022 12:45:14

Das wollte ich auch gerade schreiben.

Bei deiner Liste fällt mir auf, dass pulseaudio nicht notwendig sein sollte, weil das bei der Anmeldung sowieso als systemd-user-unit gestartet wird. Ähnliches gilt für weitere Dienste und Programme, die ich gerne hätte und die du nicht aufgeführt hast, z.B.
- ssh-agent
- Benachrichtigungdienst
- irgendetwas zur Regelung der Lautstärke mittels Hotkeys o. ä.

DeletedUserReAsG

Re: Eigene Desktop Enviroment?

Beitrag von DeletedUserReAsG » 27.05.2022 12:49:12

Für mich ist eine wesentliche Komponente, die ein DE zu einem DE macht, eine zentrale Stelle für die Einstellungen.

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Re: Eigene Desktop Enviroment?

Beitrag von ausfahrt » 27.05.2022 15:57:08

Danke für die Antworten.
Meillo hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
27.05.2022 12:34:29
Es ist doch egal wie es heisst, solange es das bietet was du brauchst. ;-)
Joa die Bezeichnung ist eigentlich egal. Ich wollte nur den Punkt wissen, ab dem von einer DE gesprochen wird.
smutbert hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
27.05.2022 12:45:14
Das wollte ich auch gerade schreiben.

Bei deiner Liste fällt mir auf, dass pulseaudio nicht notwendig sein sollte, weil das bei der Anmeldung sowieso als systemd-user-unit gestartet wird. Ähnliches gilt für weitere Dienste und Programme, die ich gerne hätte und die du nicht aufgeführt hast, z.B.
- ssh-agent
- Benachrichtigungdienst
- irgendetwas zur Regelung der Lautstärke mittels Hotkeys o. ä.
jepp pulseaudio kann raus. Weiß nicht mehr warum ich das mal eingetragen habe. ssh nutze ich nicht und Benachrichtigungsdienst auch nicht. Lautstärkeregler gibts einen button auf tint2.
niemand hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
27.05.2022 12:49:12
Für mich ist eine wesentliche Komponente, die ein DE zu einem DE macht, eine zentrale Stelle für die Einstellungen.
Jau ich glaube das ist der Unterschied. Sich eine Umgebung mit windowmanager zusammentackern, wie ich das tue, ist kein Ding. Aber das alles in einem userfreundlichen Einstellungsmanager zusammenzufassen und alles aus einem Guss erscheinen zu lassen, macht wohl die DE aus.

Wenn mich wer fragt, was für ein DE ich nutze antworte ich: keins, nur openbox mit ein paar Ergänzungen :D.

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Re: Eigene Desktop Enviroment?

Beitrag von Meillo » 27.05.2022 18:49:47

Fuer mich ist es ein DE dann wenn alle Arbeit grafisch darueber koordiniert werden kann. Wenn ich als User eigentlich gar nicht mehr die Shell nutzen muss, dann ist es ein Desktop-Environment, in dem ich mich bewege.

Ein Window-Manager dagegen verwaltet nur die Fenster, bietet aber selber noch nicht genug, so dass ich auf die Shell verzichten koennte.

Man koennte dann noch sagen, dass ein DE stimmig und abgestimmt ist, also alles aus einem Guss, waehrend man, wenn man sich die gleichen Funktionen aus lauter Einzelprogrammen zusammenbaut, zwar auch den gleichen Funktionsumfang aber eben nicht aus einem Guss hat.

So jedenfalls verstehe ich die Begriffe.
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MSfree
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Re: Eigene Desktop Enviroment?

Beitrag von MSfree » 27.05.2022 19:49:28

Meillo hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
27.05.2022 18:49:47
Ein Window-Manager dagegen verwaltet nur die Fenster, bietet aber selber noch nicht genug, so dass ich auf die Shell verzichten koennte.
Damit hast du den Begriff Desktop Environment aber schon fast als nicht existent deklariert. Es gibt nämlich keine einzige graphische Umgebung, mit der man auf eine Shell verzichten könnte. Selbst Windows und MacOS bieten keine Verwaltungswerkzeuge, mit denen man wirklich alles einstellen könnte. Linux ist da sowieso ganz weit von entfernt.

Ich sehe zwischen dem Windowmanager und dem Desktop Environment keine eindeutige Definitionsmöglichkeit. Der Übergang ist sehr fließend, ab welchem "Komfortniveau" man von DE sprechen kann, ist nicht festgelegt.

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Re: Eigene Desktop Enviroment?

Beitrag von Meillo » 27.05.2022 20:01:32

MSfree hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
27.05.2022 19:49:28
Meillo hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
27.05.2022 18:49:47
Ein Window-Manager dagegen verwaltet nur die Fenster, bietet aber selber noch nicht genug, so dass ich auf die Shell verzichten koennte.
Damit hast du den Begriff Desktop Environment aber schon fast als nicht existent deklariert. Es gibt nämlich keine einzige graphische Umgebung, mit der man auf eine Shell verzichten könnte. Selbst Windows und MacOS bieten keine Verwaltungswerkzeuge, mit denen man wirklich alles einstellen könnte. Linux ist da sowieso ganz weit von entfernt.
Ich hatte dabei nur stinknormale Anwender im Sinn, nicht Personen wie uns. (Ich haette nicht ``ich'', sondern ``man'' schreiben sollen. ;-) )

MSfree hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
27.05.2022 19:49:28
Ich sehe zwischen dem Windowmanager und dem Desktop Environment keine eindeutige Definitionsmöglichkeit. Der Übergang ist sehr fließend, ab welchem "Komfortniveau" man von DE sprechen kann, ist nicht festgelegt.
Aehnlich wie zwischen Editor und IDE.
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Re: Eigene Desktop Enviroment?

Beitrag von ausfahrt » 27.05.2022 21:44:38

Was mir so als "Grauzone" zwischen aufgepepptem Windowmanager und DE aufgefallen ist, sind die verschiedenen angebotenen Oberflächen bei Antix. Ich glaube bei solchen ressourcensparenden Konfigurationen wirds undeutlich, ob das noch wie openbox mit Zusatzprogrammen oder schon so was wie LXDE ist.
Ansonsten habe ich in Sachen Shell oder Nicht Shell den Eindruck, dass da eher es bei den für Anfänger vorgesehenen Distributionen so ist, dass der Shell möglichst alle Aufgaben irgendwie grafisch abgenommen werden sollen. Bei Debian ist sie iauf allen DE's und Windowmanagern präsent.

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Re: Eigene Desktop Enviroment?

Beitrag von dasebastian » 31.05.2022 17:12:33

ausfahrt hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
27.05.2022 12:30:45
Ich nutze openbox mit folgendem Autostart:

Code: Alles auswählen

tint2 &
pulseaudio &
feh --bg-scale /home/xxxxx/.config/openbox/grenzstein.jpg &
conky &
pcmanfm --desktop &
Hallo ausfahrt, kommst du ohne Policykit aus?

Was macht pcmanfm mit der Option --desktop?

Für mich persönlich ist meine Fenstermanagerinstallation ein fertiges und fein geschliffenes Desktop Environment, wäre für jemand anderen halt wahrscheinlich unbedienbar :mrgreen:

In Gesprächen/Foren unterscheide ich da aber anders, ganz altbacken: DE=fertig zusammengestellt von jemand anderem, Fenstermanager bastelst du immer mehr oder weniger selber.

Die Kontrollzentren, die ich bei den im Laufe der Zeit ausprobierten DEs so gesehen habe, fand ich fast alle nicht so prickelnd. MATE war da die Ausnahme für mich, das passte. XFCE, KDE, LX* da verlor ich mich immer in Untermenüs und Doppelgleisigkeiten... :roll:

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ralli
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Re: Eigene Desktop Enviroment?

Beitrag von ralli » 31.05.2022 20:05:25

Am besten beginnst Du mit einer Debian Minimalinstallation, bei der Auswahl der Desktops alles abwählen bis zu dem letzten Auswahlpunkt, dann xorg installieren und danach alsa-utils. Jetzt hast Du bereits pures alsa ohne pulseaudio. Dann ist es sinnvoll,

- openbox (das ist definitiv ein Windowmanager und nichts mehr)
- obconf (Zur Konfiguration der Themen und Schrifarten)

- pcmanfm (Dateimanger)
- mousepad (Texteditor)
- gpicview (Bildbetrachter)
- mupdf (PDF Betrachter)
- tint2 (als Panel)
- feh (für den Hintergrund)
- volumeicon-alsa (ein Lautstärkeregler, der im Panel eingebettet wird) - gestartet auch im Autostart von Openbox.

- firefox-esr
- claws-mail

Multimediaanwendungen Deiner Wahl ....

Dann wird eine typische .initrc im Homeverzeichnis erstellt mit folgendem Inhalt:

Code: Alles auswählen

export LANG=de_DE.UTF-8

setxkbmap de

xset -b # deaktiviert Warnklänge

xrandr -s (gewünschte Auflösung)

exec openbox-session

Rechner neu starten und gut ist. Es ist hilfreich, den gesamten Ordner von /etc/x11/openbox in den Ordner .config/openbox zu kopieren. Dann kannst Du die menu.xml editieren und Deinen Bedürfnissen anpassen.

Ich hoffe, es ist mir beim Schreiben kein Fehler unterlaufen, denn ich habe nicht mit Copy und Paste gearbeitet, sondern diese Antwort aus dem Kopf geschrieben.

Natürlich kann das ganze noch mit Conky aufgepeppt werde, hattest Du ja auch schon.

Alles sehr resourcensparend und läuft mit Sicherheit auch noch auf einem alten Rechner flüssig.

viel Spaß und Erfolg

Gruß ralli
Wer nicht lieben kann, muß hassen. Wer nicht aufbauen kann muß zerstören.

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Re: Eigene Desktop Enviroment?

Beitrag von ausfahrt » 31.05.2022 20:32:09

Hallo ausfahrt, kommst du ohne Policykit aus?
scheinbar ja. In einem Terminal-Emulator sich mal schnell zum machen ist ja auch kein Beinbruch.
Was macht pcmanfm mit der Option --desktop?
zeigt dir die Desktop-Icons auf dem Bildschirm an. Das habe ich ehrlich gesagt meist in der autostart auskommentiert, da dadurch das Rechtsklickmenü von openbox blockiert ist. Pcmanfm beeindruckt mich immer wieder.

@ralli:
Danke für den Workaround. Wenn ich mal wieder so ein thinkpad t4x bespielen muss, werde ichs mal berücksichtigen. Denen geht mittlerweile unterhalb 1,5 GB RAM bei normalen De's schnell die Puste aus. Aktuell habe ich noch xfce und lxde und fluxbox installiert, bin aber definitiv bei openbox hängengeblieben.

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Re: Eigene Desktop Enviroment?

Beitrag von Huo » 31.05.2022 21:19:47

ausfahrt hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
31.05.2022 20:32:09
Das habe ich ehrlich gesagt meist in der autostart auskommentiert, da dadurch das Rechtsklickmenü von openbox blockiert ist.
Per Rechtsklick auf Desktop -> Desktop-Einstellungen ... oder alternativ dem Befehl

Code: Alles auswählen

pcmanfm --desktop-pref
die Desktop-Einstellungen öffnen und im Reiter "Erweitert" einen Haken setzen vor "Beim Klicken auf Desktop die Menüs des Fenstermanagers anzeigen". Fortan öffnet ein Rechtsklick auf den Desktop das Menü von Openbox.

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Re: Eigene Desktop Enviroment?

Beitrag von dasebastian » 01.06.2022 07:10:54

@ausfahrt: danke für die Info!

Ich selbst verwende Debianthunar. Hatte mal beide probeweise installiert und thunar lag mir dann irgendwie besser ohne da besonders in die Tiefe gegangen zu sein. Aber witzig, was die da alles einbauen.

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