Warum sind Steam & Co erfolgreich?

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buhtz
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Warum sind Steam & Co erfolgreich?

Beitrag von buhtz » 04.08.2022 17:19:37

Ich frage mich gerade, warum Plattformen wie Steam als Distributions-Kanal für PC Spiele so erfolgreich geworden sind.
Als ich vor ewigen Jahren das erstmal von so etwas gehört habe, dachte ich das wird nie Erfolg haben, wenn das alles zentralisiert wird. Das will keiner. Bah! ;D

Was hat die (großen!) Spieleentwickler damals dazu gebracht, sich auf einer Plattform zu zentralisieren? Warum unterwerfen sie sich Steam?

Indie-Entwickler haben klar einen Vorteil. Aber warum haben damals die "Großen" mitgemacht?

Aktuell können Sie natürlich nicht mehr anders, das ist mir klar. Aber am Anfang war Steam noch nicht groß. Warum nicht selbst Downloads oder Datenträger anbieten; so wie früher auch? Ich versteh deren Motivation nicht.
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Re: Warum sind Steam & Co erfolgreich?

Beitrag von uname » 04.08.2022 17:37:06

Weil die meisten Kunden faul sind und Geld sowieso keine Rolle spielt. Du brauchst nur mal bei Apple schauen.

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Re: Warum sind Steam & Co erfolgreich?

Beitrag von DeletedUserReAsG » 04.08.2022 17:47:11

buhtz hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
04.08.2022 17:19:37
Aber warum haben damals die "Großen" mitgemacht?
Weil sie klüger waren¹, als die Streaminganbieter heute – die den Markt immer mehr zersplittern und sich dann wundern, warum immer weniger rumkommt. Außerdem konnten sie besser rechnen, als viele andere Softwareanbieter: wenn man ein Spiel einmal verkauft, und davon xx% an den Zwischenhändler abgibt, hat man immer noch mehr, als wenn man es keinmal verkauft, aber davon 100% behalten kann.

Die Wahrscheinlichkeit, dass jemand ein Spiel klickt, wenn er beim Anbieter sowieso schon ’nen Account hat, und der „Kauf“ (eigentlich: die Lizensierung) nur einen oder zwei Klicks in Anspruch nimmt ist erheblich höher, als wenn er sich für jeden „Kauf“ ein neues Konto direkt beim jeweiligen Anbieter anlegen müsste.
uname hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
04.08.2022 17:37:06
Weil […] Geld sowieso keine Rolle spielt.
Was ist da dein Punkt, wenn ein Spiel bei Steam das gleiche oder gar weniger kostet, als direkt beim Anbieter?


--
¹) mittlerweile zeichnet sich ab, dass es tatsächlich Vergangenheit ist, denn einige Anbieter versuchen, dem Spieler ihren eigenen Kram aufzuzwingen. Traurige Sache

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Re: Warum sind Steam & Co erfolgreich?

Beitrag von TRex » 04.08.2022 19:57:46

Das digitale Spiel kostet den Publisher auch keine Logistik, das zahlt der Käufer mit seinem Internetzugang. Der Käufer wiederum muss nicht in einen Laden fahren. Früher hast du Bugs akzeptiert, heute kriegst du Updates frei Haus (natürlich nutzen die Publisher das auch aus - und hauen verbuggten Müll raus). Ein weiteres Argument ist die Größe moderner AAA-Titel: so viele DVDs will ich nicht mehr installieren - hab schon bei GTA mit drei DVDs die Geduld verloren (weiß nicht mehr, welcher Teil das war).

Bei mir kam steam mit Skyrim ins Haus, davor hatte ich zb noch Kartons von Trackmania im Regal stehen (das erste). Das ist schon arg lang her... und seitdem kaufe ich auch gerne mal spontan samstags nach dem Abendessen ein Spiel.
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Re: Warum sind Steam & Co erfolgreich?

Beitrag von king-crash » 04.08.2022 20:13:27

Auch das in Steam integrierte wine funktioniert ohne weiteres Zutun.

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Re: Warum sind Steam & Co erfolgreich?

Beitrag von debilian » 04.08.2022 21:09:44

Bei mir liegt der Grund für den Steam Account bei 7 Days to Die,
das läuft unter GNU/Linux und hat vor 8 Jahren 16 Euro gekostet - seitdem alle Updates frei...

grundsätzlich finde ich es scary, dass Steam genau weiss, wann und wie oft ich was spiele...
aber den Kollegen von den FunPimps, die es erfunden haben, gönne ich den Erfolg von vielen verkauften Lizenzen über Steam.

;-)
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Re: Warum sind Steam & Co erfolgreich?

Beitrag von uname » 05.08.2022 08:14:39

debilian hat geschrieben:grundsätzlich finde ich es scary, dass Steam genau weiss, wann und wie oft ich was spiele...
Datenschutz interessiert den meisten Anwendern nicht bzw. nehmen sie es in Kauf, wenn sie keine bessere Alternative haben.
Genau diese Infos dienen jedoch Steam um zu wachsen.

Im Geschäft hat man früher Spiele gekauft ohne dass das Geschäft wusste, was man über die Zeit gekauft hat.
So konnte das Geschäft dem Kunden auch z. B. keine Vorschläge für weitere Spiele geben.
Der Kunde hat interessante Spiele damals selbst gefunden oder eben auch nicht.

Aber auch für den Konsumenten ist das Vorgehen von Steam interessant.
Viele Spiele hätte die Konsumenten sonst vielleicht nicht gespielt.

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Re: Warum sind Steam & Co erfolgreich?

Beitrag von MaGe » 05.08.2022 09:59:17

Ich Spiele keine Spiele mit dem Steam logo, das heist ich spiele nur noch
das was ich auf dem trödel finde, ohne Steam und konsorten.
sind zwar alt die Spiele, aber die kann ich nach dem Spielen weitergeben.
Im Geschäft hat man früher Spiele gekauft, gespielt, und wieder verkauft / verschenkt.
Heute schmeist man die Spiele nach dem Spiel in die Tonne.
Und dafür sind sie mir zu teuer.



gruss MaGe
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Re: Warum sind Steam & Co erfolgreich?

Beitrag von thoerb » 05.08.2022 11:25:10

uname hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
05.08.2022 08:14:39
Aber auch für den Konsumenten ist das Vorgehen von Steam interessant.
Viele Spiele hätte die Konsumenten sonst vielleicht nicht gespielt.
Als ich noch viel gespielt habe, habe ich Spielezeitschriften mit Demo-CDs gekauft und diese auch an Freunde weitergegeben. Ich bin da inzwischen nicht mehr so auf dem Laufenden, aber ich denke diese Zeitschriften gibt es immer noch. Und heute gibt es ja noch viel mehr Möglichkeiten, sich über Spiele zu Informieren oder sich diese anzuschauen, wie z.B. Twitch oder Youtube. Ich denke die echten Gamer wissen was es auf dem Markt gibt. Aber ich gebe dir Recht, der eine oder andere wird vielleicht auch mal ein Spiel kaufen, welches er von Steam vorgeschlagen bekommt.

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Re: Warum sind Steam & Co erfolgreich?

Beitrag von DeletedUserReAsG » 05.08.2022 12:30:49

MaGe hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
05.08.2022 09:59:17
Heute schmeist man die Spiele nach dem Spiel in die Tonne.
Und dafür sind sie mir zu teuer.
Hunderte Stunden Unterhaltung für 30€? Gibt Leute, die geben viel mehr für viel weniger aus …

Auch ein Punkt für Steam: die Tonne ist metaphorisch. Wenn ich sehe, was sich an alten Datenträgern hier mal angesammelt hatte – das war durchaus schon eine Menge vermeidbarer Müll. Sondermüll gar, wenn man es genau nehmen würde – in den optischen Datenträgern sind ziemlich problematische Stoffe enthalten.

Mir gingen die Leute auch immer auf die Nerven, die meinten, ich würde ja auch viel mit Computern machen, und die mir daher ihre antike Spieledatenträgersammlung andrehen wollten …

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Re: Warum sind Steam & Co erfolgreich?

Beitrag von uname » 05.08.2022 13:17:23

Gespielt habe ich ja eigentlich nie sehr viel. Aber bis vor vielleicht einem Jahrzehnt hatte ich auch gedacht, dass Datenträger wie CD (Musik), DVD und Blue-ray (Filme) auch auf längere Zeit ihre Vorteile gegenüber Streaming-Dienste hätten. Auch wenn ich selbst keine dieser Dienste aboniert habe, habe ich mich wohl sehr getäuscht. Der Großteil der Konsumenten will nichts mehr Wechselmedien wissen. Zudem haben viele ja nicht mal mehr die notwendige Hardware.

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Re: Warum sind Steam & Co erfolgreich?

Beitrag von TRex » 05.08.2022 13:42:20

uname hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
05.08.2022 13:17:23
Der Großteil der Konsumenten will nichts mehr Wechselmedien wissen
Ich höre Musik oft via youtube (deren "music"-Paket ignorierend) und höre darüber von neuen Bands. Ich muss mir dafür keine Zeit nehmen, Musik im Laden probezuhören, wie man das früher mal getan hat (oder sicher auch noch weiterhin tut, nur nicht mehr so zahlreich). Das letzte Mal musste ich dann auch noch feststellen, dass die Kosten für den digitalen Download den der CD recht nahe kommen - und das Gefühl von "Besitz" finde ich weiterhin angenehm. Läuft mein Streaming-Abo ab, habe ich nichts mehr. Da mag ich CD's im Regal, nur als Backup und Primärquelle.
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Re: Warum sind Steam & Co erfolgreich?

Beitrag von thoerb » 05.08.2022 15:07:45

TRex hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
05.08.2022 13:42:20
Das letzte Mal musste ich dann auch noch feststellen, dass die Kosten für den digitalen Download den der CD recht nahe kommen - und das Gefühl von "Besitz" finde ich weiterhin angenehm. Läuft mein Streaming-Abo ab, habe ich nichts mehr. Da mag ich CD's im Regal, nur als Backup und Primärquelle.
Ich möchte eigentlich gar keine CD's mehr im Regal. Mir reicht es, wenn ich die Daten (mit Backup) auf der Festplatte habe. Ich finde aber es geht halt keinen was an, was ich zu welcher Zeit, höre, gucke, oder spiele. Obwohl ich ja inzwischen auch einige Dienste nutze, bei denen das leider so ist. Aber gefallen tut mir das eigentlich nicht.

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Re: Warum sind Steam & Co erfolgreich?

Beitrag von wanne » 05.08.2022 15:23:01

Warum nicht selbst […] Datenträger anbieten;
Als ich das letzte mal GTA V von DVD installieren wollte ist es mir wie schuppen von den Augen gefallen: Selbst mein Handy-Internet ist jetzt schneller als kopieren von DVD. Vorbestellen, 30 min zu Saturn fahren 10min durch laufen 10 min an der Kasse 30min zurück dann dann 8 mal 40 min warten bis die DVD kopiert ist und die nächste nachfüllen. Online spielen kann man dann immer noch nicht weil der Content nicht mehr auf die DVDs gepasst aht. Das macht einen vollen Tag kaputt. Dagegen ist ein Download ein Segen. Starten Cola einschenken Torte aus dem Kühlschrank. – Scheiße ich hab nicht mal zeit die fertig zu futtern! Es startet schon! Und das ganze sogar nachts um 2 und nicht nur zu irgend welchen Absurdöffnungszeiten. Silberscheiben sind einfach überholt und absurd umständlich.

So und warum Steam. Ich habe mich da ja anfangs auch gegen gewehrt. Und finde das geschäftsmodell von GOG eigentlich immer noch fördernswert. Aber ganz ehrlich muss man sagen, dass Valve einfach vieles richtig gemacht hat was einfach und selbstverständlich scheint aber es eben nicht war und zum Teil wo anders immer noch nicht ist.
1. Download läuft selbst bei neuen releases mit mindestens 100MBit/s meist sogar deutlich über 1GBit/s. Bei Blizzard kommt bei neurelease üblicherweise nicht mal ein MBit/s an.
Habe noch nie erlebt, das Steam down war.
2. Anfangs besaß ich noch keine Kreditkarte. Steam nahm auch Bitcoin, Paysafecard und gefühlt 200 andere Zahlungsarten. Egal welche Umstände. Absolut problemlos bezahlen war immer für jeden drin. Kein wir können aber nur Klarna und da musst du dir halt eine kompatible Bank suchen...
3. Gespielt werden darf überall. Selbst in China tut die deutsche Spielesamlung noch.
4. Ehrliche Bewertungen. Du guckst in die Berwertungen und bekommst instantan die Nachteile vom Spiel.
5. Steam hat alles. Du willst ein Spiel. Du bekommst es zu 99% da. Ohne umständliches googeln über 15 Shops die dir dann nach Registrierung erklären, dass sie das Spiel doch nicht mehr auf Lager haben.
6. Registrierung ist ein weniger als 2 Min durch. Kein Werbemails. Keine umständliche SMS Bestätigung, keine Freischaltzeiten, Kein Photoident...
7. Das problemlose Rückgaberecht wirkt wunder. Dass man sich direkt sein Geld zurück holen kann wirkt Wunder auf die Entwickler. Keine 20 Stunden an der extrem teuren MS Hotline warum Produkt XY sich deaktiviert hat. Wenn die Möglichkeiten Spiel funktioniert oder kein Geld ist, sorgen die Entwickler dafür, dass das Spiel tut.
8. Auf einem gerät speichern und auf einem anderen weiterspielen tut problemlos.


Daneben gibt es ein paar Kleinigkeiten, die Steam nicht unbedingt Enforced aber die sie sehr stark fördern.
a) Valve hilft explizit dabei geholfen spiele zu portieren oder im Emulator lauffähig zu machen. Von meinen ~50 Spielen laufen alle bis auf 3 problemlos unter Linux. Das geht so weit, dass ich Spiele, die ich auf CD oder GOG gekauft habe unter Steam erneut gekauft habe nur damit sie problemlos unter Linux laufen.
b) Steams multiplayerframework mit funktionierendem Audio, Freundeslisten etc. ist nicht das genialste funktioniert aber einfach.
c) Das gleiche gilt für Steams Workshop für Mods. Vor Steam war Mods installieren meist eine Aufgabe für die du erst mal Fachliteratur studieren durftest.
d) Auch wenn Valve Kopierschutz und Anti-Cheat-Engine anbietet: Es ist absolut uninvasiv. Keine Spielstandverluste weil der Ubisoft-Launcher abgestürzt ist. Kein Ban bei Blizzard weil man mit Linux Emulator erwischt wurde. Kein unfunktionales Arkham Night, weil gerade mal kein Internet da ist. Kein Ruckeln bei Mass Effect. Und vor allem keine Windows Abstürze durch irgend welche virtuellen CD-Laufwerktreiber.
e) Das Achievmentprinzip mag primitiv sein. Es regt aber wirklich zum erkunden des Spiels an.
f) Die Lizenz gehört dir. Wo es überall sonst eher üblich ist, dass das alte Game nicht mehr tut wenn der Hersteller einen Vertrag mit nem neuen Publisher hat. Bei steam sind defakto noch nie Spiele einfach aus der Lib beseitigt worden.
g) Steam fährt keine politische Agenda. Von Gewalt über Gore bis Sex. Bei steam gibt es alles. Wer das nicht will kann passende Kategorieen nach eigenem Geschmack ausblenden lassen. Sonst brauchst du 5 Plattformen und dir wird dann doch wieder Werbung für Spiele mit Schimpfwörtern angezeigt.

Trotzdem hat das alles halt dafür gesorgt das Steam quasi als Qualitätssiegel für ein rundum funktionierendes Paket gilt und galt. Sodass viele wie ich halt da kaufen wenn sie sich nicht informieren und keinen Ärger haben wollen und bei Angeboten von dritten erst mal zu recht hellhörig werden und lieber nicht kaufen: Warum macht er das? Wenn es das spiel nicht auch auf steam gibt, dann vermutlich weil der Hersteller irgend welche Gängelmaßnahmen einführen will auf die man keinen Bock hat.
Aber warum haben damals die "Großen" mitgemacht?
Das ist nicht fest. Spiele können über Steam ihren eigenen Launcher oder Kopierschutz mitbringen Ubisoft und GTA zwingen doch zum Launcher. Arkham Night kommt doch mit denuvo. Defakto schadet es den Großen nicht auch über Steam anzubieten und Steam verbieten das Spiel auf Linux zu portieren. Jeder Käufer der nur über Steam kauft ist einfach ein zusätzlicher ohne Schaden fürs Unternehmen. Trotzdem die meisten machen das aber eben nicht, wenn es von Stream das rundum Sorglospaket gibt.
Aber wir sehen gerad das viele weg gehen um die Nutzer noch Stärkler gängeln zu können. Die Spieler dankens ihnen mit Boykotten Wir werden sehen, wer den längeren Atem hat.
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Re: Warum sind Steam & Co erfolgreich?

Beitrag von TRex » 05.08.2022 15:44:48

wanne hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
05.08.2022 15:23:01
So und warum Steam.
Die Vorteile, die du aufgeführt hast, treffen übrigens auch größtenteils auf andere Marktführer zu (amazon zb) - ist halt bequem, alles aus einer Hand zu haben und derjenige alles dafür tut, dass er bequem bleibt (oder zumindest der bequemste). Schuldig im Sinne der Anklage, bequem zu mögen. Wo möglich, bevorzuge ich aber auch GOG.

Aber eine Sache ist mir aufgefallen:
wanne hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
05.08.2022 15:23:01
* Die Lizenz gehört dir. Wo es überall sonst eher üblich ist, dass das alte Game nicht mehr tut wenn der Hersteller einen Vertrag mit nem neuen Publisher hat. Bei steam sind defakto noch nie Spiele einfach aus der Lib beseitigt worden.
Du hast GTA V erwähnt - hast du auch GTA IV? Da wurde ein Radiosender hart gekürzt, weil die Lizenzen ausgelaufen waren. Die blöden langsamen Silberscheiben haben das Problem nicht. Klar kann ich das ins User Radio einbauen, aber wenns mir um das Prinzip geht, wurde ich hier beklaut. Siehe https://www.reddit.com/r/Games/comments ... _from_the/ - waren nicht wenige.
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Re: Warum sind Steam & Co erfolgreich?

Beitrag von DeletedUserReAsG » 05.08.2022 17:29:43

TRex hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
05.08.2022 13:42:20
Läuft mein Streaming-Abo ab, habe ich nichts mehr.
Deswegen bezahlt man einen Haufen Urheberrechtsabgabe auf jeden Datenträger, und sei’s eine festverbaute SD-Karte in einer Wetterstation: damit man sein Recht auf Privatkopie in Anspruch nehmen kann.

Man sollte halt dran denken, dass Künstler nicht von Likes alleine leben können, und entsprechend schauen, wie man denen die finanzielle Anerkennung zukommen lassen kann, die sie verdienen. Idealerweise ohne das Label dazwischen, die greifen sich sonst ’nen großen Teil ab, den sie nicht verdienen – CD kaufen ist also meist nicht die beste Wahl.

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Re: Warum sind Steam & Co erfolgreich?

Beitrag von fischig » 05.08.2022 22:03:46

niemand hat geschrieben:Deswegen bezahlt man einen Haufen Urheberrechtsabgabe auf jeden Datenträger, und sei’s eine festverbaute SD-Karte in einer Wetterstation: damit man sein Recht auf Privatkopie in Anspruch nehmen kann.
Man sollte halt dran denken, dass Künstler nicht von Likes alleine leben können, und entsprechend schauen, wie man denen die finanzielle Anerkennung zukommen lassen kann, die sie verdienen. Idealerweise ohne das Label dazwischen, die greifen sich sonst ’nen großen Teil ab, den sie nicht verdienen – CD kaufen ist also meist nicht die beste Wahl.
Die Logik versteh' ich nicht, zumindest in dieser Allgemeinheit und in der abschließenden conclusio. Vielleicht sollte man sich doch besser auf Datenträger beschränken, deren Inhalt sich auf „gucken“, „lesen“, „hören“, „spielen“ beschränkt.
niemand hat geschrieben:Man sollte halt dran denken, dass Künstler nicht von Likes alleine leben können, und entsprechend schauen, wie man denen die finanzielle Anerkennung zukommen lassen kann
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Re: Warum sind Steam & Co erfolgreich?

Beitrag von wanne » 06.08.2022 00:08:14

TRex hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
05.08.2022 15:44:48
Die Vorteile, die du aufgeführt hast, treffen übrigens auch größtenteils auf andere Marktführer zu (amazon zb) - ist halt bequem, alles aus einer Hand zu haben und derjenige alles dafür tut, dass er bequem bleibt (oder zumindest der bequemste).
Also Amazon ist riesig. Aber ich finde Amazon als Onlinehande maximal unbequem. Ein riesen Haufen unaufgeräumter Schrott. Beim Suchen ist man 10 mal länger unterwegs als bei z.B. Notebooks-Billiger. Und zahlt dann deutlich mehr als bei Pollin oder e-bay. (Gut letzteres stimmt auch für Steam und G2A.) Die Artikelbeschreibungen sind defakto immer deutlich ungenauer als auf anderen Plattformen und die Links zum Hersteller fehlen immer. Zahlungsarten können sie 3 statt den 11 von steam (das waren bis vor ~2 Jahren 15.) und bei jedem Einkauf will es einem mindestens 2 Sachen aufdrücken, die man gar nicht haben will. Und mit Prime und Kindel sind sie berühmt gewortden durch besonders exzessive Region Locks und Gängelungen durch DRM. E-Books oder Audio ohne Linux-Support war vor Amazon tot. Seit Amazon Prime gibt es Filme in reduzierter Auflösung. Regelmäßig Maßnahmen gegen Clibre und negative bewertungen können vom Händler gelöscht werden.
Die einzige bequemere Sache die ich sehe ist, dass es bei Google defakto immer ganz oben erscheint. Werbung mag ein netter Punkt sein. Aber irgend eine Überlegenheit des Produktes selbst kann zumindest ich persönlich absolut nicht erkennen.

Von den von mir genannten Punkten für steam lässt sich 2 3 4 5 6 7 a d und g problemlos auf Amazon übertragen. Amazon kann aber nur bei Punkt 5 und 7 wirklich punkten.
TRex hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
05.08.2022 15:44:48
Du hast GTA V erwähnt - hast du auch GTA IV?
Lustigerweise Sind das originale GTA und IV die einzigen Spiele der Reihe, die ich nicht gespielt habe.
Klar kann ich das ins User Radio einbauen, aber wenns mir um das Prinzip geht, wurde ich hier beklaut
Das sehe ich schon als sehr grundsätzlich an. GTA Vice City hat sicher meinen Musikgeschmack mit geprägt. Wie gesagt: Steam enforced diese Punkte nicht. Es bleibt aber eben wie gesagt die absolute Ausnahme.
Und Rock Star und Ubisoft wurden ja zu genüge dafür kritisiert, dass sie zwar den Steam Shop benutzen aber eben nicht im Universum mit schwimmen.
Das ist eben das was Steam so schwirig zu bewerten macht. Von Shop über Workshop bis Launcher, Multiplayer und Kopierschutz alles ist optional und kann vom Hersteller abgewählt werden. Deswegen nimmt eben fast jeder irgend eine Komponente mit. Das war auch mal die Google Philosophie: Unsere Produkte sind gut genug dass wir sie dir eben nicht über Bundels aufzwingen müssen.
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Re: Warum sind Steam & Co erfolgreich?

Beitrag von DeletedUserReAsG » 06.08.2022 00:12:06

fischig hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
05.08.2022 22:03:46
Die Logik versteh' ich nicht, zumindest in dieser Allgemeinheit und in der abschließenden conclusio.
Ich auch nicht, aber für unsere Erziehungsbere… Gesetzgeber scheint es völlig klar zu sein: für jeden Datenträger, der theoretisch Musik in irgendeiner Form speichern könnte, muss eine Abgabe bezahlt werden. Mit dieser werden dann die (noch erlaubten) „Privatkopien“ abgegolten. Insofern ist es in Ordnung, diese auch anzufertigen.

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Re: Warum sind Steam & Co erfolgreich?

Beitrag von novalix » 06.08.2022 13:21:32

Hi,

habe gestern einen recht interessanten (imho) Radiobeitrag zum Rahmen dieser Diskussion gehört (#Systemmedien).

Manchmal sind juristische Fachbegriffe durchaus lyrische Hooklines - "Dauerschuldverhältnis".

Wen es interessiert (.ca 20 min): WDR5 - Die Aboisierung der Gesellschaft
Das Wem, Wieviel, Wann, Wozu und Wie zu bestimmen ist aber nicht jedermannns Sache und ist nicht leicht.
Darum ist das Richtige selten, lobenswert und schön.

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Re: Warum sind Steam & Co erfolgreich?

Beitrag von wanne » 06.08.2022 21:44:37

Wen es interessiert (.ca 20 min): WDR5 - Die Aboisierung der Gesellschaft
Ich möchte anmerken Die Zeit in der ein Großteil der Menschen nennenswerten Besitz gehabt haben defakto einige wenige Ausrutscher der Antike und Neuzeit waren. Die aller meiste Zeit war Besitz auf wenige Menschen verteilt die dann über Verträge mehr oder weniger beliebig verfügen konnten und genzug verpflichtet wurden für Obdach Kleidung und Lebensmittel zu sorgen zuletzt nannte sich das System Feudalismus und natürlich flammen alle sozialen Phänomene von damals erneut auf. Geht aber am Thema vorbei.
Denn Steam und Amazon haben eben gerade nicht als Abos angefangen.
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Re: Warum sind Steam & Co erfolgreich?

Beitrag von fischig » 07.08.2022 10:02:37

[off topic]
wanne hat geschrieben:zuletzt nannte sich das System Feudalismus
Da geht die Reise meiner Meinung nach hin, insbesondere, wenn so manche apokalyptischen Prognosen tatsächlich Wirklichkeit werden.
[/off topic]
Sehr interessante Sendung! :THX:

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