Linux strukturiert Lernen

Warum Debian und/oder eine seiner Spielarten? Was muss ich vorher wissen? Wo geht es nach der Installation weiter?
Milo83
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Linux strukturiert Lernen

Beitrag von Milo83 » 06.08.2022 18:36:47

Hallo zusammen,

ich versuche mich seit kurzem an Linux. Dabei möchte ich von vorn herein nur mit dem Terminal arbeiten
Dazu habe ich mir das Buch "Die ultimative Linuxbibel" angeschaut. Leider war das nicht so ganz was ich gesucht habe. Dort steht nicht wirklich viel zum Terminal.

"Linux; die wichtigen Befehle kurz und gut" ist da schon hilfreicher. Leider ist das eher eine Auflistung von Befehlen.

Mit YT oder LinkedIn Kursen ist das auch nicht optimal, wenn man nur mit dem Terminal arbeiten will.

Daher also meine Frage:
Habt Ihr Tipps/Hinweise wie man den Umgang mit dem Terminal am besten und nachhaltigsten erlernt?
Am liebsten wäre mir eine art Kurs mit Aufgaben. Ich glaube das bringt mehr als nur Befehlslisten zu lesen.

Bin für jede Konstruktiven Vorschlag /Erfahrungswerte dankbar.
Vielen Dank im voraus

rockyracoon
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Re: Linux strukturiert Lernen

Beitrag von rockyracoon » 06.08.2022 18:43:08

@Milo83:
Habt Ihr Tipps/Hinweise wie man den Umgang mit dem Terminal am besten und nachhaltigsten erlernt?
Mein Vorgehen ist sehr schlicht.
Erst wenn ich eine Problemstellung oder Aufgabe habe schaue ich, ob ich diese über eine graphische Oberfläche oder das Terminal angehe.
Habe ich mich für das Terminal entschieden (Deine Frage), recherchiere ich in der Regel schnell erfolgreich im Internet.
Beispiel einer Suchanfrage: "Linux Rechte erweitern".
Die Internet-Seiten sind imho zudem meist bezüglich der Optionen und Parameter instruktiver als das Durchkämpfen durch die Man-Pages.
Die befriedigenden Suchergebnisse archiviere ich natürlich und wichtige Befehle liste ich in einer Text-Datei auf.

Meiner Meinung nach ist es für Casual-User sinnlos, ganze Handbücher auswendig lernen zu wollen.
Zuletzt geändert von rockyracoon am 06.08.2022 19:01:05, insgesamt 2-mal geändert.

KP97
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Re: Linux strukturiert Lernen

Beitrag von KP97 » 06.08.2022 18:49:00

Zusätzlich zu dem Link in Deinem anderen Thread noch das hier:
https://www.bin-bash.de/

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TRex
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Re: Linux strukturiert Lernen

Beitrag von TRex » 06.08.2022 18:53:11

Die manpages der Debiancoreutils sind auch recht aufschlussreich (nicht im Detail, sondern als Überblick der kleinen Helferlein).

Code: Alles auswählen

dpkg -L coreutils | grep man
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Meillo
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Re: Linux strukturiert Lernen

Beitrag von Meillo » 06.08.2022 19:06:41

Milo83 hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
06.08.2022 18:36:47
Am liebsten wäre mir eine art Kurs mit Aufgaben. Ich glaube das bringt mehr als nur Befehlslisten zu lesen.
Hmm ... ob das ein Nachfolger des Regexp-Kurses werden koennte ...?
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Milo83
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Re: Linux strukturiert Lernen

Beitrag von Milo83 » 08.08.2022 16:12:54

Vielen Dank für eure Hilfe,

die Einführung in die Bash hat mir auch schon etwas mehr Infos gegeben.
Danke euch nochmals

Hackenstetten
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Re: Linux strukturiert Lernen

Beitrag von Hackenstetten » 08.08.2022 20:29:35

Mir hat die Debian-Referenz geholfen: https://www.debian.org/doc/manuals/debi ... ex.de.html

Da gibt es die Lehrstunde: https://www.debian.org/doc/manuals/debi ... 01.de.html

(Bei Bedarf auch auf Englisch)

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Re: Linux strukturiert Lernen

Beitrag von thoerb » 08.08.2022 21:18:18

Milo83 hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
08.08.2022 16:12:54
die Einführung in die Bash hat mir auch schon etwas mehr Infos gegeben.
Wenn es speziell um die Shell geht: https://openbook.rheinwerk-verlag.de/sh ... ammierung/

dasebastian
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Re: Linux strukturiert Lernen

Beitrag von dasebastian » 09.08.2022 09:24:21

Meillo hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
06.08.2022 19:06:41
Milo83 hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
06.08.2022 18:36:47
Am liebsten wäre mir eine art Kurs mit Aufgaben.
Hmm ... ob das ein Nachfolger des Regexp-Kurses werden koennte ...?
+1 :THX:

uname
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Re: Linux strukturiert Lernen

Beitrag von uname » 09.08.2022 11:06:54

Man kann auch eben kurz das https://debiananwenderhandbuch.de durcharbeiten. Da hat man einiges zu tun. ;-)

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Re: Linux strukturiert Lernen

Beitrag von Meillo » 09.08.2022 11:13:17

Zu dem Thema gibt es natuerlich schon sehr viele Inhalte online, darum wird es wohl doch eher keinen Kurs hier im Forum geben. Ich wuerde aber ggf. punktuell mal das eine oder andere Thema angehen ... na, mal sehen ... nur mal so als Idee ...
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uname
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Re: Linux strukturiert Lernen

Beitrag von uname » 09.08.2022 12:21:40

Eigentlich muss man nur die Probleme der anderen Forenmitglieder lesen, verstehen und am besten lösen oder Lösungen nachvollziehen. Das übt. Leider gibt es hier im Forum immer weniger Probleme zu lösen. Es ist ja schon fast langweilig hier.

dasebastian
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Re: Linux strukturiert Lernen

Beitrag von dasebastian » 09.08.2022 15:20:40

Meillo hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
09.08.2022 11:13:17
Zu dem Thema gibt es natuerlich schon sehr viele Inhalte online, darum wird es wohl doch eher keinen Kurs hier im Forum geben.
uname hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
09.08.2022 12:21:40
Eigentlich muss man nur die Probleme der anderen Forenmitglieder lesen, verstehen und am besten lösen oder Lösungen nachvollziehen. Das übt.
Stimmt schon. Die Idee klang sehr gut, aber bei so Basiswissen endet es dann wahrscheinlich auch oft in Metadiskussionen und die wirklichen Neueinsteiger, die hier "aufprallen", die werden ohnehin trotzdem fragen.

Trotzdem gibt's ein Sternchen für die Bereitschaft, zumindest kurz mit der Idee zu spielen! :mrgreen: :THX:
uname hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
09.08.2022 11:06:54
Man kann auch eben kurz das https://debiananwenderhandbuch.de durcharbeiten. Da hat man einiges zu tun. ;-)
Ebenso mit der Debianreferenz. :lol:

Debian ist da wirklich ziemlich einzigartig in der Dokumentation.

uname
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Re: Linux strukturiert Lernen

Beitrag von uname » 09.08.2022 15:38:51

Man kann das ganze natürlich auch ganz anders angehen. Erst mal ruft man

Code: Alles auswählen

env
env |grep PATH
auf. Dort gibt es einen Eintrag PATH. In den Pfaden stehen alle Pfade zu allen Programmen.
Die Programme kann man sich anschauen. Schauen wir uns mal das Programm true an.
Was macht true? Es gibt "wahr", "1" bzw. eigentlich gar nichts aus. Braucht man eher in der Shellprogrammierung. Egal.
Am besten testen wir nicht mit root, wir wollen ja nichts kaputt machen.

Wo ist true?

Code: Alles auswählen

which true
/bin/true
Also im Pfad /bin. Ok.

Hilfe:

Code: Alles auswählen

man true (umfangreiche Doku von true)
true --help (ok hat keine Hilfe)
Zu welchem Debian-Paket gehört /bin/true:

Code: Alles auswählen

dpkg -S /bin/true
coreutils
Ok nun schauen wir uns mal die Inhalte von Debiancoreutils an.

Code: Alles auswählen

dpkg -L coreutils
Oh, das war aber viel. Lass uns doch mal filtern:

Code: Alles auswählen

dpkg -L coreutils |grep bin
Nun könnten wir noch auf Debiancoreutils den Quellcode anschauen. Geht auch per Befehl. Lassen wir hier mal weg.
Ob das Programm wohl immer "wahr" ausgibt? Das Programm ist in C geschrieben. Du könntest eben kurz C lernen.
Aber eigentlich ist das Programm selbsterklärend. ;-)

Und nun?
Wir haben die Befehle dpkg, which, man und grep verwendet. Könnte man auch gleich raussuchen. Das übt.
Auch haben wir in /bin und /usr/bin, /bin, /sbin, /usr/sbin noch einige Hundert Befehle.
Und wenn das nicht reicht. Im Internet kann man ca. 40.000 Pakete und damit weit mehr Befehle nachinstallieren.
Und eins ist hier nur wichtig: Es ist für alle Befehle im Prinzip wie für /bin/true.

An dem Beispiel sieht man auch gleich, dass die Programme ihre Dateien ganz anders verwalten als z. B. Windows.
Ausführbare Dateien kommen in gemeinsame Ordner und Dokus auch in gemeinsame Ordner. Siehe auch Dateiliste von Debiancoreutils.
Wieder was gelernt.

s_fischer
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Re: Linux strukturiert Lernen

Beitrag von s_fischer » 09.08.2022 16:50:45

Hmmm, wie anfangen. Nun kommt es drauf an, in wie weit man schon IT Kenntnisse im Allgemeinen hat, damit man nicht schon an manchen Fachbegriffen scheitert.

Zu Linux Grundlagen wurde hier schon vieles genannt. Was ich immer gern empfehle sind die Unterlagen von tuxcademy. Die sind an den LPI Prüfungen angelehnt. Leider sind die nicht mehr ganz aktuell, aber zum Grundverständnis durchaus geeignet.
Link: https://www.tuxcademy.org/media/all/

Grüße Sven
Zuletzt geändert von s_fischer am 13.08.2022 12:41:57, insgesamt 1-mal geändert.

thinkofant
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Re: Linux strukturiert Lernen

Beitrag von thinkofant » 10.08.2022 22:05:04

Hallo :)

Neben einigen schon genannten Möglichkeiten fand ich jenes Werk sehr geeignet:
https://linuxcommand.org/tlcl.php
Man kann es käuflich erwerben wenn man den Autor unterstützen möchte oder kostenlos runterladen (Link).
Das Folgewerk, weiter unten auf der Seite, fand ich auch recht gelungen :THX:

Auch das Script aus diesem Video nutze ich hin und wieder gerne:
https://www.youtube.com/watch?v=vrN5SPeVUu0
(ruhig von Anfang bis Ende schauen, auch dabei lernt man was....^^)

Grüße von
tof
Signaturen sind wie frische Pilze, denn frische Pilze..... :idea:

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GregorS
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Re: Linux strukturiert Lernen

Beitrag von GregorS » 11.08.2022 07:20:05

uname hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
09.08.2022 11:06:54
Man kann auch eben kurz das https://debiananwenderhandbuch.de durcharbeiten. Da hat man einiges zu tun. ;-)
Wenn man gleich bei Kapitel 3 einsteigt, verdurstet man nicht so schnell :-)

Meine Empfehlung: Zusätzlich einfach hier mitlesen und versuchen, Probleme und Lösungen zu verstehen, ggf. nachzuvollziehen. Grundsätzlich in der Shell arbeiten (es können ja auch mehrere xterm sein). Kein Tool à la mc benutzen. Logs lesen.

Gruß

Gregor
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geoliver2104
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Re: Linux strukturiert Lernen

Beitrag von geoliver2104 » 11.08.2022 13:45:39

Hallo,
ich empfehle dir das Buch: Linux von Michael Wielsch, ISBN ‎ 381581619X
da gehts hauptsächlich um die Linux-Verwaltung mit der Bash bzw. Shell.
das Buch stammt aus 1996, aber auf Shell-Ebene hat sich da nicht viel verändert.
Ich glaub das gibst sogar noch auf Amazon.

DeletedUserReAsG

Re: Linux strukturiert Lernen

Beitrag von DeletedUserReAsG » 11.08.2022 13:49:32

geoliver2104 hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
11.08.2022 13:45:39
das Buch stammt aus 1996, aber auf Shell-Ebene hat sich da nicht viel verändert.
Such mal hier im Forum nach Problemen, die entstanden sind, weil jemand veralteten Tutorials und Anleitungen gefolgt ist. Wobei „veraltet“ hier schon für „vor zwei Jahren geschrieben“ stehen kann. Da ein Buch zu empfehlen, das über ein Vierteljahrhundert alt ist, erscheint mir nicht völlig durchdacht.
thinkofant hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
10.08.2022 22:05:04
Neben einigen schon genannten Möglichkeiten fand ich jenes Werk sehr geeignet:
https://linuxcommand.org/tlcl.php
Das macht in der Tat einen ziemlich guten Eindruck.

uname
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Re: Linux strukturiert Lernen

Beitrag von uname » 11.08.2022 14:00:13

niemand hat geschrieben:Such mal hier im Forum nach Problemen, die entstanden sind, weil jemand veralteten Tutorials und Anleitungen gefolgt ist. Wobei „veraltet“ hier schon für „vor zwei Jahren geschrieben“ stehen kann. Da ein Buch zu empfehlen, das über ein Vierteljahrhundert alt ist, erscheint mir nicht völlig durchdacht.
Sehe ich als nicht so schlimm an. Bei grundlegenden Befehlen hat sich in den letzten 20 Jahre nicht viel geändert. Das ist ja auch der Vorteil von Linux. Einmal gelernt und gut ist es. Bei Windows ist das viel schwieriger. Da werden von Zeit zu Zeit irgendwelche Button verschoben.

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Re: Linux strukturiert Lernen

Beitrag von Meillo » 11.08.2022 14:05:03

Es kommt halt stark darauf an, auf welcher Ebene ein Buch geschrieben ist. Wenn es die grundlegenden Konzepte erklaert, dann ist die Halbwertszeit lang. (Systemd ist sicher der groesste Faktor, der sie in den letzten Jahren verkuerzt hat.) Je mehr aber Schritt-fuer-Schritt-Anleitungen enthalten sind, desto weniger brauchbar ist ein aelteres Buch.

Bei dem konkret hier vorgeschlagenen Buch kann ich das nicht einschaetzen, da ich es nicht kenne.
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Re: Linux strukturiert Lernen

Beitrag von TRex » 11.08.2022 14:34:07

uname hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
11.08.2022 14:00:13
niemand hat geschrieben:Such mal hier im Forum nach Problemen, die entstanden sind, weil jemand veralteten Tutorials und Anleitungen gefolgt ist. Wobei „veraltet“ hier schon für „vor zwei Jahren geschrieben“ stehen kann. Da ein Buch zu empfehlen, das über ein Vierteljahrhundert alt ist, erscheint mir nicht völlig durchdacht.
Sehe ich als nicht so schlimm an. Bei grundlegenden Befehlen hat sich in den letzten 20 Jahre nicht viel geändert. Das ist ja auch der Vorteil von Linux. Einmal gelernt und gut ist es. Bei Windows ist das viel schwieriger. Da werden von Zeit zu Zeit irgendwelche Button verschoben.
su :mrgreen:
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Re: Linux strukturiert Lernen

Beitrag von GregorS » 11.08.2022 14:51:48

uname hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
11.08.2022 14:00:13
niemand hat geschrieben:Such mal hier im Forum nach Problemen, die entstanden sind, weil jemand veralteten Tutorials und Anleitungen gefolgt ist. Wobei „veraltet“ hier schon für „vor zwei Jahren geschrieben“ stehen kann. Da ein Buch zu empfehlen, das über ein Vierteljahrhundert alt ist, erscheint mir nicht völlig durchdacht.
Sehe ich als nicht so schlimm an. Bei grundlegenden Befehlen hat sich in den letzten 20 Jahre nicht viel geändert. Das ist ja auch der Vorteil von Linux. Einmal gelernt und gut ist es.
So ist es. Ich habe hier noch das erste Linux-Buch, das ich mir anno '96 oder '97 gekauft hatte - da war lecker Slackware 3.0 dabei ... :-)
Bei Windows ist das viel schwieriger. Da werden von Zeit zu Zeit irgendwelche Button verschoben.
Ooch, mit widersinnig angeordneten Buttons darf sich ein Debianiker inzwischen auch herumärgern.

Gruß

Gregor
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Re: Linux strukturiert Lernen

Beitrag von uname » 11.08.2022 15:30:24

GregorS hat geschrieben:Ooch, mit widersinnig angeordneten Buttons darf sich ein Debianiker inzwischen auch herumärgern.
Also hier bei Debianopenbox und dessen Anwendungen passiert in den letzten Jahren nicht viel.
Erscheinungsjahr 18. September 2002
Aktuelle Version 3.6.1
(1. Juli 2015)
https://de.wikipedia.org/wiki/Openbox

Hier mal ein paar mehr Versionen der letzten Jahre: http://ftp.de.debian.org/debian/pool/main/o/openbox/

Wobei zwischen 2002 und 2015 hat sich auch nicht wirklich viel verändert.
Zudem basiert Openbox auf Debianblackbox.
Blackbox ist ziemlich alt. Ein erstes Release konnte ich auf die Schnelle nicht finden.

DeletedUserReAsG

Re: Linux strukturiert Lernen

Beitrag von DeletedUserReAsG » 11.08.2022 18:20:03

Meillo hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
11.08.2022 14:05:03
Bei dem konkret hier vorgeschlagenen Buch kann ich das nicht einschaetzen, da ich es nicht kenne.
Lässt sich leider auch nicht viel drüber in Erfahrung bringen: ist von Data Becker, aus der Reihe „Das Computer Taschenbuch“ (incl. Deppenleerzeichen), broschiert und allenfalls noch gebraucht zu bekommen. Inhaltangabe oder -verzeichnis habe ich auf die Schnelle nicht gefunden. Ist’s auch irgendwie nicht wert, weiter danach zu suchen: warum sollte man sich ’n fünfundzwanzig Jahre altes Buch zu einem System holen, bei dem sich täglich was ändert (also abseits von Stable, jetzt)?
uname hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
11.08.2022 14:00:13
Bei grundlegenden Befehlen hat sich in den letzten 20 Jahre nicht viel geändert.

Mal stichprobenartig gucken …

Initsysteme, Runlevel → systemd
verschiedene Werkzeuge zur Systemverwaltung → systemctl
Logging mit den verschiedenen Files → journalctl
netstat → ss
ifconfig und route und Co. → ip
hdx → sdx
ungerade Minorversion des Kernels ist Entwicklerversion (zu dem Zeitpunkt 2.1!) → abgeschafft
iptables → nftables
MBR → GPT
BIOS → UEFI
plain ALSA → Pulse
LADSPA → LV2
lilo → Grub2 und viele Andere
ext2 → ext4

Wireless-Kram ← gab’s damals in der Form noch nicht
DKMS ← gab’s nicht
SELinux/ACL ← gab’s nicht
LVM2 ← gab’s nicht
LUKS ← gab’s nicht
wirklich viele andere Sachen ← gab’s nicht

Einige grundlegende Sachen existieren noch, und sie lassen sich gar noch so nutzen, wie früher™ – aber die meisten von ihnen haben soviele neue Funktionen bekommen, dass man es sich unnötig umständlich und unbequem macht, wenn man mit antiken Büchern hantiert. Viele Sachen, die heute ohne nachzudenken genutzt werden, werden darin mangels damaliger Existenz nicht mal erwähnt. Und die Sache mit systemd ist eigentlich der Punkt, an dem es jedem einleuchten sollte, dass so alte Bücher nicht für heutige Systeme nutzbar sind.

Nein … ein Buch aus der Epoche würde ich keinem empfehlen, der nicht ein nostalgisches Interesse an einem alten System oder alter Doku hat. Ich meine: selbst an freien Sachen gibt es doch heute wirklich viele wirklich gute Sachen – warum sollte man ausgerechnet archäologisch wertvolle Bücher zum Lernen nehmen?

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