[Gelöst] Bullseye: gmpc (mpd) spielt keine mp3 ab

[matman]

Seit ich Bullseye neu installiert habe spielt gmpc keine mp3 Dateien mehr ab. Mit flac Dateien im selben Ordner-System gibt es dagegen keine Probleme. Die mp3 Dateien werden auch alle in der Database sowie im Play Queue von gmpc angezeigt. Kommt beim Abspielen eine mp3 stoppt gmpc das Abspielen komplett. Wenn ich dann auf Play klicke meldet gmpc folgendes:

MPD Reported the following error: 'Failed to open "default detected output" (sndio); Requested autio params cannot be satisfied'

Könnte das irgendwas mit Pulse Audio zu tun haben? Das hatte ich bisher nämlich immer nach Gnome-Installation deinstalliert. Oder könnte noch ein non-free Paket fehlen?

Leider habe ich beim Googlen nach dieser Fehlermeldung nichts relevantes finden können. Wenn ich nicht irre sollte mpd mp3's mit Hilfe der libmp3lame0 abspielen. So steht es jedenfalls unter https://packages.debian.org/bullseye/mpd und das ist alles installiert. mplayer z.B. kann auch problemlos mp3 abspielen. Gstreamer Pakete sind soweit ich das richtig gesehen habe auch alle installiert.

Hat jemand eine Idee was da lo sein könnte? In den Log-Dateien gibt es keine Einträge dazu.

[smutbert]

Klingt eher so als würde bei Samplerate, -format und/oder Zahl der Kanäle etwas nicht passen. An Pulseaudio/Alsa kann es jedenfalls nicht liegen, wenn flac-Dateien funktionieren.

Wie sieht denn der output-Abschnitt deiner mpd.conf aus?
Nutzt du mpd als systemweiten oder benutzerspezifischen daemon?

In der mpd.conf kannst du auch festlegen was wohin geloggt wird

Code: Alles auswählen

log_level   "verbose"
log_file    "syslog"

sollte zum Beispiel dafür sorgen, dass recht detaillierte Informationen über alles was vorgeht im Systemlog landen (da kommen unter Umständen aber ziemlich viel ins Log und daher würde ich das höchstens für einen schnellen Versuch eine mp3-Datei abzuspielen einbauen).

[matman]

Ich habe mpd einfach nur installert und in der /etc/mpd.conf music_directory auf den Ordner geändert, in dem meine Musik-Sammlung ist. Der liegt unter /var/weiterer/Pfad. Damit ich da nicht versehentlich etwas lösche oder ändere haben die Audios alle root Rechte und nur Lese-Rechte für alle. Das hat bisher immer bestens funktioniert.

Ansonsten habe ich die /etc/mpd.conf original belassen. Das bedeutet das im output-Abschnitt alles auskommentiert ist, also keine spezielle output config. Und auch im /home Verzeichnis nichts weiter, mpd ist somit systemweit konfiguriert.

Ich habe eben in der /etc/mpd.conf gesehen, da war schon eine Logdatei vorgegeben. Darin fand ich nichts. Habe dann log_level auf verbose gemacht und das hier erhalten:

Sep 03 18:20 : exception: Failed to open '/var/lib/mpd/playlists/Favorites.m3u': No such file or directory
Sep 03 18:20 : exception: No such playlist
Sep 03 18:20 : exception: Failed to open "default detected output" (sndio); Requested audio params cannot be satisfied
Sep 03 18:20 : exception: Failed to open "default detected output" (sndio); Requested audio params cannot be satisfied
Sep 03 18:20 : player: problems opening audio device while playing "2000/2000_Addicted-to-love_live.mp3"

Da steht leider such nicht wirklich mehr drin

[matman]

Vielleicht liegt es auch gar nicht daran das es mp3s sind. Die ganzen flac Dateien sind alles Aufnahmen mit 48 kHz, die mp3s alle 44,1 kHz. Hat mpd möglicherweise keinen Support mehr fürs Resamplen? Die Hardware kann nämlich nur 48 kHz.

[smutbert]

Genau das habe ich gemeint. mpd kann zwar (noch immer) resampeln, aber es gibt trotzdem einige mögliche Erklärungen für solche Probleme.
Ausfuhrlicher und hoffentlich hilfreicher antworten kann ich aber erst wieder Ende der kommenden Woche, weil ich erst da wieder in die Nähe einer echten Tastatur (und eines mpd) bin.

[smutbert]

Ansonsten habe ich die /etc/mpd.conf original belassen. Das bedeutet das im output-Abschnitt alles auskommentiert ist, [...]

Das dürfte bedeuten, dass mpd die Wiedergabe standardmäßig über das default-Gerät von Alsa laufen lässt. (Mir ist das neu, weil ich bis jetzt immer einen oder sogar mehrere output-Abschnitte in der mpd.conf hatte - der Gedanke, dass es auch ohne gehen könnte ist mir nie gekommen ☺)

Mein Schuss ins Blaue ist, dass Alsa glaubt, das Gerät unterstützt 44100 Hz, diese Samplerate aber in Wirklichkeit nicht funktioniert. Dann könnte es genügen die Ausgabe auf die funktionierende Samplerate festzunageln, dazu sollte so etwas wie

Code: Alles auswählen

audio_output {
	type		"alsa"
	name		"meine Audioausgabe"
	device		"default"
	format		"48000:16:2"
}

genügen. Da ist jetzt aber ziemlich viel gemutmaßt und geraten.

Wenn das nicht funktioniert bzw. für ein etwas systematischeres Vorgehen wäre es ganz interessant ob

• ich das richtig verstanden habe, dass pulseaudio nicht installiert ist?
• du Alsa mit einer »/etc/asound.conf« oder »~/.asoundrc« konfiguriert hast und wenn, was drinsteht?

und die Ausgabe

Code: Alles auswählen

aplay -l

für einen Überblick über deine Audiogeräte wäre auch ganz interessant.

[matman]

Danke für deine Mühe. Obige Configuration, vermutlich speziell 'format "48000:16:2"', hat nun dazu geführt, das es funktioniert.

Ja so unterschiedlich kann das Erlebnis mit Linux sein. Ich nutze gmpc nun schon seit vielen Jahren. Seit Jessie oder noch länger. Und ich hatte in der /etc/mpd.conf immer nur den Ordner zu den Audios an meine Ordnerstruktur angepasst und dann lief das immer ohne Murren