[gelöst] OS von HDD auf SSD umziehen

[hobbyadmin]

Moin!
Ich habe eine etwas unpassende Frage für dieses Forum hier. Aber ihr könnt mir sicherlich auch dabei helfen.
Ich soll in einen bestehenden PC mit HDD eine SSD einbauen und dann das gesamte OS (Microsoft Windows 10 Pro) von der HDD auf die SSD umziehen.
Anschließend soll alles komplett von SSD laufen. Die HDD soll ggf. sogar entfernt werden.
Meine Idee ist, mit Clonezilla eine Kopie der HDD anzufertigen und diese Kopie dann auf die SSD zu übertragen.
Geht das so? oder kann man so etwas mit Windows nicht machen?

[debiankaios]

dd ist für diesen Zweck gut geeignet(standardmäßig vorinstalliert). Aber achtung! Du kopierst wirklich alles(auch UUID und Name) Das ist nicht schlimm solange du die Festplatten einzeln benutzt, wenn du sie zusammen benutzt willst zukünftig musst du die HDD noch formatieren.
Benutzung:

Code: Alles auswählen

dd if=/pfad/zur/hdd of=/pfad/zu/ssd

Die SSD muss ausgehängt sein. Die HDD und SSD(solange keine nvme) liegen standardmäßig in /dev/sda, /dev/sdb, und so weiter. Die NVME bei mir liegt eher bei sowas: /dev/nvme0p1.

Ich möchte betonen, das du bei Datensicherungen anders vorgehen solltest!

Grüße,
debiankaios

[schwedenmann]

hallo


Ich kann das hier empfehlen

https://www.macrium.com/reflectfree

Habe damit den PC von meiner Tochter (win10) von HDD auf SSD (nvme) geklont

mfg
schwedenmann

[debilian]

wenn du eine Samsung SSD kaufst, bekommst du von Samsung das Samsung Ḿigration Tool dazu, das macht das auch...

[GregorS]

...

Wie schon erwähnt, ist dd sehr gut dafür geeignet.

Starte von CD oder USB-Stick z.B. https://grml.org/ und achte darauf, dass weder HDD noch SSD eingehängt sind, wenn Du kopierst. Da die SSD ja wohl hoffentlich größer ist als die HDD, kannst Du nach dem kopieren noch versuchen, die Partition der SSD auf deren vollen Größe aufziehen - ich nutze hierfür das erwähnte grml, starte nach dem Ende des Bootvorgangs X und anschließend gparted.

HTH

Gregor

[cosinus]

Meine Idee ist, mit Clonezilla eine Kopie der HDD anzufertigen und diese Kopie dann auf die SSD zu übertragen.
Geht das so? oder kann man so etwas mit Windows nicht machen?

Mit CloneZilla geht das sicher auch irgendwie, hab ich aber noch nie gemacht. Vor ein paar Jahren hab ich Windows immer mit Drivesnapshot geklont. Ist leider nicht kostenlos das Programm, aber eine neu heruntergeladene "Testversion" kann man für einen gewissen Testzeitraum vollumfänglich nutzen. Das Rückspielen erfolgt dann, indem ich von einem W10-Setup-Stick startete und dort über Kommandozeile snapshot.exe startete. Das war aber mit Problemen behaftet, zB musste ich beobachten, dass bei manchen Rechnern Windows die Platten nicht erkannte. Seither klone ich komplett über grml (debianbasiertes Livesystem) mit dd/pv und ntfsclone.

[schwedenmann]

Hallo

das von mir verlonkte Winprogramm ist kostenlos (zumindest gibt es eine Freeversion) und dman kann das auf dem System installieren ud nutzen,auf dem beide Platten (HDD + SSD)
einbebaut sind.


mfg
schwedenmann

P.S.
Mit dem Programm geht auch klonen,wenn das Ziel kleiner als die Quelle ist!

[hobbyadmin]

Vielen Dank!
Dann werde ich mein Glück mal versuchen.
Wenn die SSD noch nicht bestellt ist, werde ich eine von Samsung nehmen, dann kann ich eventuell auch das spezielle Tool von denen nehmen.
Ich werde einfach all Eure Vorschläge nach einander ab arbeiten bis es funktioniert hat : )

Ich vermute, dass die jetzt installierte HDD 500 GB groß ist. Wie lange dauert es denn so in etwa, wenn ich diese 500 GB auf eine SSD kopiere?
Eine Stunde? 10 Sunden? Mehrere Tage? Wie sind Eure Erfahrungen damit?

[cosinus]

Ich vermute, dass die jetzt installierte HDD 500 GB groß ist. Wie lange dauert es denn so in etwa, wenn ich diese 500 GB auf eine SSD kopiere?
Eine Stunde? 10 Sunden? Mehrere Tage? Wie sind Eure Erfahrungen damit?

Du kannst bei einer intakten und nicht allzu alten 500-GB-HDD mit etwa 100 MB/s rechnen. Also ca. 5000 Sekunden was ca. 1,38 Stunden sind. Rechne einfach grob mit 1,5 - 2 Stunden.
Das aber nur wenn du Sektor für Sektor kopierst. Sobal man mit auf Dateilevelebene operiert kann das sehr viel länger dauern v.a. wenn man sehr viele kleine Dateien hat.

[GregorS]

Wie lange dauert es denn so in etwa, wenn ich diese 500 GB auf eine SSD kopiere?
Eine Stunde? 10 Sunden? Mehrere Tage? Wie sind Eure Erfahrungen damit?

Das hängt sehr von der „Anordnung“ der Beteiligten ab. Blöd ist, dass manche Vorgänge nicht oder erst auf Anforderung über deren Fortschritt bescheid geben. Wenn Du dd benutzt, kannst Du es zu einem Statusbericht auffordern, indem Du ihm ein

kill -SIGUSR1 <pid-von-dd>

schickst. Aus den gemeldeten Infos kannst Du wenigstens ungefähr abschätzen, wie lange es noch dauert.

Allgemein kann es mitunter danach aussehen, als würde der Rechner hängen. Gib ihm dann noch eine Weile (ich habe auch schon mal eine Stunde gewartet). Bei Kopiervorgängen kann es auch mal unterschiedlich schnell gehen, was besonders blöd ist. Einem Rechner mal zusätzliche fünf Minuten, ein paar Stunden oder gar eine ganze (Winter-) Nacht zu gönnen, stresst zumindest den Stromzähler im Keller nicht allzu sehr.

HTH

Gregor

[debilian]

Eine Stunde? 10 Sunden? Mehrere Tage? Wie sind Eure Erfahrungen damit?

das Samsung Tool sagt dir, wie lange es dauert,
wenn die 500GB voll sind, kann es ein paar Stunden dauern - wenn beides an SATA angschlossen ist,
ist es einigermassen schnell....

gruss

[cosinus]

das Samsung Tool sagt dir, wie lange es dauert, …

Wie operiert denn das Tool von Samsung? Ich kenn das leider nicht. Arbeitet das wie dd bzw. ntfsclone?

[debilian]

ich vermute eine Art clonezilla dahinter
ohne die ganzen Einstellungen, die mensch bei clonezilla wissen muss,
wenn es von Hand genutzt wird.

es kopiert 1 zu 1
aber auch 1TB zu 500GB wenn nur 499GB genutzt sind
so die Dinge
automatisch....

[cosinus]

ich vermute eine Art clonezilla dahinter
ohne die ganzen Einstellungen, die mensch bei clonezilla wissen muss,
wenn es von Hand genutzt wird.

Ich komm manuell mit grml ganz gut zurecht. Wenn ich ein Windows klonen muss, dann geh ich unter grml mit dd auf die zu klonende Platte, aber lese nicht komplett, sondern nur bis zum Sektor, ab dem Laufwerk C anfängt. Das sind üblicherweise 117 MiB inkl. des 1-MiB-Anfangsintervall mit Daten über die Partitionstabelle (die erste Partition geht ja üblicherweise erst ab Sektor 2048= 1 MiB los). Laufwerk C (üblicherweise die dritte Partition) wird mit dann mit ntsclone in eine Datei kopiert:

Code: Alles auswählen

# dd if=/dev/sda of=/media/ziel/sector0-239615.dump count=239616
# ntfsclone -s -O partition3.ntfs /dev/sda3

Vor dem Recovern muss ich aber noch per Hand mit gdisk den Backup-GPT-Header zurückschreiben (geht mit x,r,e)

[debilian]

ntfsclone kenne ich wieder "noch" nicht

[rjh]

Hatte das bisher bei allen derartigen Umzügen mit

Code: Alles auswählen

dd

gelöst. Einfach und problemlos.

[cosinus]

Hatte das bisher bei allen derartigen Umzügen mit

Code: Alles auswählen

dd

gelöst. Einfach und problemlos.

Geht auch. Ich wollte aber gerade das Windows-Systemvolume in eine Datei imagen und dieses Image sollte nicht zu groß werden. ntfsclone kümmert sich automatisch darum wenn man den Parameter '-s' angibt. Mit dd wäre das Image je genauso groß wie die Partitionsgröße unabhängig davon was tatsächlich im Dateisystem belegt ist.

[hobbyadmin]

Moin!
Die SSD ist bestellt, leider nicht von Samsung, deshalb auch ohne Samsung-Migration-Tool.
HDD und SSD sind aber gleich groß, 500 GB.
Ich möchte das Projekt daher mit dd beginnen und folgendermaßen vorgehen. Schaut bitte mal drüber, ich mache das zum ersten Mal.

1. Bestehende HDD defragmentieren.
2. Neue SSD in PC einbauen und über SATA verbinden.
3. Linux-Livesystem von CD starten.
4. Aus dem Linux-Live-System heraus dd starten und die HDD auf die SSD klonen.
dd-Befehl:

Code: Alles auswählen

sudo dd if=/dev/sda of=/dev/sdb conv=noerror status=progress

5. Wenn das erfolgreich war, den Computer herunter fahren, die HDD abstöpseln, die SSD angeschlossen lassen und den PC neu starten.
6. Der PC sollte nun ohne jegliche Veränderung von SSD starten und funktionieren.

Habe ich noch etwas vergessen?

[MSfree]

HDD und SSD sind aber gleich groß, 500 GB.

Sie sind mit sehr großer Wahrscheinlichkeit nicht gleich groß sondern höchstens annähernd gleich groß.

Bevor du da mit dd rangehst, solltest du unbedingt die exakte Größe der beiden bytegenau ermitteln. Nur, wenn die SSD mindestens gleich groß ist, kannst du dd verwenden.

[cosinus]

Nur, wenn die SSD mindestens gleich groß ist, kannst du dd verwenden.

Selbst dann dürfte später gdisk herumeckern, weil der GPT-Backup-Header auf der geklonten Platte nicht da ist, wo er hin sollte.

[cosinus]

1. Bestehende HDD defragmentieren.

Wieso willst du die defragmentieren? Das spielt für das Klonen überhaupt keine Rolle. Das defragtool in Windows macht idR sowieso nur einen TRIM-Befehl bei SSDs. Eine Ausnahme aber gibt es: wenn das NTFS-Dateisystem zu stark fragementiert ist, dann wird wirklich defragmentiert, auch wenn das FS auf einer SSD liegt. Liegt an NTFS, bei zu vielen Fragmenten kann eine Datei nicht mehr editiert werden.

2. Neue SSD in PC einbauen und über SATA verbinden.
3. Linux-Livesystem von CD starten.

Ja soweit so richtig.

4. Aus dem Linux-Live-System heraus dd starten und die HDD auf die SSD klonen.
dd-Befehl:

Code: Alles auswählen

sudo dd if=/dev/sda of=/dev/sdb conv=noerror status=progress

Hier aber höllisch aufpassen, dass du die Gerätedateien richtig setzt. Sonst überschreibst du die alte Platte mit dem Inhalt der neuen Platte (was vermutlich nur Nullen sind)!

Ich mach das anders, wie schon gestern angedeutet. Ich kopiere mit dd nur die Partitionsstruktur und die kleinen Partitionen, dann ein kleiner Fix mit gdisk um den Backup-GPT-Header auf die neue SSD zu schreiben und zum Schluss die Windows-C-Partition mit ntfsclone.

[hobbyadmin]

Hallo!
Hier kommt meine Rückmeldung.
Ich habe es geschafft, die alte HDD auf eine neue SSD zu klonen. Aber leider funktionierte es bei mir nicht mit dd.
Obwohl beide Datenträger (HDD und SSD) angeblich 500 GB groß sein sollten, waren sie im Detail scheinbar nicht exakt gleich groß. Da waren wohl ein paar Byte Unterschied. Tja, und das hat offensichtlich gereicht, damit dd bei mir nicht funktioniert hat.
Ich habe es dann nach etwas Recherche im Internet doch noch mit Clonezilla pobiert und das funktionierte dann. Ich habe beide Platten im PC über SATA angeschlossen und mit Clonezilla dann ein Klonen von device zu device ausgeführt. Im "Expertenmodus" von Clonezilla kann man dann auch irgendwann (sinngemäß) auswählen, ob die Größe auf die neue Platte angepasst werden soll. Leider habe ich mir den genauen Wortlaut nicht gemerkt, es war aber ein eigenes Fenster in der Menüführung. Wenn man das alles langsam und konzentriert liest, versteht man das auch. Ich habe es ja schließlich auch verstanden : )
Das Klonen selbst ging dann sehr schnell, hat nur ca. 8 Minuten gedauert. Die Daten wurden laut Anzeige mit ca. 7,5 GB/min übertragen und das bei der alten PC-Möhre...
Nach dem Klonen muss man den PC ausschalten, die alte HDD ausbauen/abstöpseln und ich habe die neue SSD noch mit dem selben SATA-Steckplatz verbunden, den vorher die HDD hatte. Danach habe ich den PC neu gestartet und siehe da, es läuft alles ohne Probleme. Es waren keinerlei Nacharbeiten erforderlich.

Wenn also bei Euch dd nicht funktioniert, ist Clonezilla eine funktionierende Alternative.

Danke nochmals an Euch alle für die freundliche Hilfe!

[chrbr]

dd-Befehl:
Code: Alles auswählen
sudo dd if=/dev/sda of=/dev/sdb conv=noerror status=progress

Hallo Experten,
Sollte man nicht auch die Blockgröße mit der dd Option bs mit angeben? Damit lässt sich das Kopieren schon beschleunigen. Und 512 Byte als Voreinstellung ist unpassend für eine SSD, wo die kleinsten Blöcke IMHO 4k sind. Ich hätte man eher auf 1M getippt.

[cosinus]

Hallo Experten,
Sollte man nicht auch die Blockgröße mit der dd Option bs mit angeben? Damit lässt sich das Kopieren schon beschleunigen. Und 512 Byte als Voreinstellung ist unpassend für eine SSD, wo die kleinsten Blöcke IMHO 4k sind. Ich hätte man eher auf 1M getippt.

smartctl meldet mir bei jeder SSD immer

Code: Alles auswählen

Sector Size:      512 bytes logical/physical

4K-Sektoren hat man bei HDDs im Advanced Format. Das gibt es so seit ca. 2010 - die haben dann physisch 4K melden aber logisch 512 Bytes pro Sektor für Kompatibilität.
Und auch Dateisysteme verwenden idR 4K-Blöcke. Du hast aber Recht, dass man mit einer größeren blocksize bei dd den Vorgang schon massiv beschleunigen kann.

[cosinus]

Wenn also bei Euch dd nicht funktioniert, ist Clonezilla eine funktionierende Alternative.

Man kann das schon mit dd machen, auch wenn die Platten unterschiedlich groß sind. Mit dd kann man ja auch einzelne Partitionen klonen. Wenn die Quellplatte kleiner ist, müsste man vorher zumindest die letzte Partition und das FS darauf (also erst das FS, dann die Partition) verkleinern. Und auch hier würde ich im Nachgang prüfen, ob mit dd auch die Partitionsstruktur richtig auf die neue Disk übertragen wurde, also mit gdisk auf die neue Disk losgehen und evtl. noch den Backup-GPT-Header korrigieren.