Vollständige Paketdeinstallation - aber wie?

Warum Debian und/oder eine seiner Spielarten? Was muss ich vorher wissen? Wo geht es nach der Installation weiter?
Kry
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Vollständige Paketdeinstallation - aber wie?

Beitrag von Kry » 09.01.2023 10:44:46

Guten Tag.

Ich teste aktuell einen Umstieg von Windows zu Debian. Hierzu virtualisiere ich Debian und taste mich langsam an die Thematik heran.
Hier stieß ich auf ein Verständnisproblem. Dazu folgendes Beispiel zur Veranschaulichung:

Ich installiere drei Pakete mit dem Befehl

Code: Alles auswählen

sudo apt install --no-install-recommends chromium chromium-l10n chromium-sandbox
und erhalte folgenden Output:
Die folgenden zusätzlichen Pakete werden installiert:
chromium-common libdouble-conversion3 libjsoncpp24 libminizip1 libre2-9
libxcb-shape0 libxnvctrl0 libxxf86dga1 x11-utils xdg-utils
Vorgeschlagene Pakete:
chromium-shell chromium-driver mesa-utils
Empfohlene Pakete:
libu2f-udev fonts-liberation system-config-printer libfile-mimeinfo-perl
libnet-dbus-perl libx11-protocol-perl
Die folgenden NEUEN Pakete werden installiert:
chromium chromium-common chromium-l10n chromium-sandbox
libdouble-conversion3 libjsoncpp24 libminizip1 libre2-9 libxcb-shape0
libxnvctrl0 libxxf86dga1 x11-utils xdg-utils
0 aktualisiert, 13 neu installiert, 0 zu entfernen und 0 nicht aktualisiert.
Es müssen 78,1 MB an Archiven heruntergeladen werden.
Angenommen ich möchte kein Chromium mehr nutzen und die o.g. drei Pakete wieder vollständig entfernen.

Bekannt sind mir dazu die Befehle

Code: Alles auswählen

sudo apt remove chromium chromium-l10n chromium-sandbox
und

Code: Alles auswählen

sudo apt purge chromium chromium-l10n chromium-sandbox
Beide Befehle bewirken folgenden Output:
Paketlisten werden gelesen… Fertig
Abhängigkeitsbaum wird aufgebaut… Fertig
Statusinformationen werden eingelesen… Fertig
Die folgenden Pakete wurden automatisch installiert und werden nicht mehr benötigt:
chromium-common libdouble-conversion3 libjsoncpp24 libminizip1 libre2-9
libxnvctrl0
Verwenden Sie »sudo apt autoremove«, um sie zu entfernen.
Die folgenden Pakete werden ENTFERNT:
chromium* chromium-l10n* chromium-sandbox*
0 aktualisiert, 0 neu installiert, 3 zu entfernen und 0 nicht aktualisiert.
Nach dieser Operation werden 290 MB Plattenplatz freigegeben.
Hinterher noch das obgligatorische

Code: Alles auswählen

sudo apt autoremove
mit folgendem Output:
Paketlisten werden gelesen… Fertig
Abhängigkeitsbaum wird aufgebaut… Fertig
Statusinformationen werden eingelesen… Fertig
Die folgenden Pakete werden ENTFERNT:
chromium-common libdouble-conversion3 libjsoncpp24 libminizip1 libre2-9 libxnvctrl0
0 aktualisiert, 0 neu installiert, 6 zu entfernen und 0 nicht aktualisiert.
Nach dieser Operation werden 17,9 MB Plattenplatz freigegeben.
In diesem Szeneario verbleiben die vier Pakete libxcb-shape0, libxxf86dga1, x11-utils und xdg-utils übrig. Meine Wunschvorstellung ist jedoch, dass ich alle Pakete deinstalliert bekomme welche ich eingangs mitinstalliert habe. Meine Frage daher: Habe ich einen Denkfehler?

Ich freue mich über Eure Antworten.

Kry

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MSfree
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Re: Vollständige Paketdeinstallation - aber wie?

Beitrag von MSfree » 09.01.2023 11:25:49

Code: Alles auswählen

apt remove ...
löscht nur die Programm- und Bibliotheksdateien, die mit der Installation auf die Platte kopiert wurden

Code: Alles auswählen

apt purge ...
löscht zusätzlich die Konfigutationsdateien. Hier wird alls ggfls. mehr weggelöscht als mit apt remove.

apt purge beinhaltet apt remove, so daß man nicht beide Schritte hintereinander ausführen muß.

Code: Alles auswählen

apt autoremove [--pruge]
löscht Pakete, die in Folge von Abhängigkeiten auf den Rechner gekommen sind, nun aber nicht mehr benötigt werden. mit --purge werden auch hier zusätzlich die Konfiguratiosndateien gelöscht.

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hikaru
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Re: Vollständige Paketdeinstallation - aber wie?

Beitrag von hikaru » 09.01.2023 11:27:27

Kry hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
09.01.2023 10:44:46
Meine Frage daher: Habe ich einen Denkfehler?
Nein, vermutlich nicht.
apt autoremove entfernt alle Pakete, die keinen "Installationsgrund" mehr haben. Ein Installationsgrund eines Pakets B ist ein Paket A, welches B als Abhängigkeit (Dependency), Empfehlung (Recommendation) oder Vorschlag (Suggestion) referenziert.
Wenn du nun A installierst, welches B als Abhängigkeit mitbringt und du daraufhin A wieder deinstallierst, dann wird apt autoremove B nicht deinstallieren, wenn es z.B. vom ebenfalls installierten Paket C als Empfehlung referenziert wird.
Wenn du gewohnheitsmäßig Pakete ohne Empfehlungen und Vorschläge installierst um dein System schlank zu halten, dann wirst du über wiederholte Paketinstallationen und -deinstallationen trotzdem Empfehlungen und Vorschläge ansammeln, wenn sie von einstmals installierten Paketen als Abhängigkeiten referenziert werden.

Das ist leider ein Schwachpunkt im Design von Debians Paketmanagement für den keine Standardlösung vorgesehen ist. Du kannst dir aber behelfen, indem du in /var/log/apt.history nachschaust, welche Pakete bei der Installation eines Pakets A tatsächlich installiert wurden und dann gezielt die ganze Liste der Abhängigkeiten deinstallieren. Falls du seitdem weitere Pakete installiert hast, kann es aber zu Überschneidungen kommen. Daher solltest du genau hinschauen, was tatsächlich passiert.

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Re: Vollständige Paketdeinstallation - aber wie?

Beitrag von uname » 09.01.2023 11:38:08

Du kannst dir auch noch mit

Code: Alles auswählen

dpkg -l
alle installierten Pakete anschauen.

Wenn vorne statt "ii" ein "rc" steht, dann gibt es davon noch Konfigurationsdateien.
Mit der Kombination von ein paar Befehlen, kannst du diese Pakete deinstallieren.

Schau viewtopic.php?t=126379

Oder wohl auch so:

Code: Alles auswählen

dpkg –l |grep “^rc” | cut -d ” ” -f 3 | xargs dpkg –purge
(vielleicht geht das auch schöner mit awk ;-) )

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hikaru
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Re: Vollständige Paketdeinstallation - aber wie?

Beitrag von hikaru » 09.01.2023 11:45:08

@MSfree, uname:
Ich vermute, ihr missversteht das Anliegen von Kry. So wie ich es verstehe, geht es nicht darum, Konfigurationen zu entfernen, sondern darum, exakt die Pakete wieder zu deinstallieren, die bei einer Installation installiert wurden. Und das handhabt apt leider nicht ganz sauber, wenn Empfehlungen und Vorschläge im Spiel sind.

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Re: Vollständige Paketdeinstallation - aber wie?

Beitrag von uname » 09.01.2023 11:50:10

Das stimmt natürlich. Aber ich hätte gedacht, wenn man die Pakete mit "rc" auch entfernt, dass "apt-get autoremove" vielleicht noch ein paar weitere Pakete weglöscht. Aber vielleicht liege ich da falsch.

Debian bzw. "dpkg" bietet aber die Möglichkeit Paketlisten zu speichern und wieder herzustellen.
Dafür muss man die Liste aber vorher temporär irgendwie gespeichert haben. ;-)

dpkg --get-selections
https://debiananwenderhandbuch.de/dpkg.html#dpkggetgs

dpkg --set-selections
https://debiananwenderhandbuch.de/dpkg.html#dpkggetss

Kry
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Re: Vollständige Paketdeinstallation - aber wie?

Beitrag von Kry » 09.01.2023 12:39:17

hikaru hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
09.01.2023 11:27:27
Kry hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
09.01.2023 10:44:46
Meine Frage daher: Habe ich einen Denkfehler?
Nein, vermutlich nicht.
apt autoremove entfernt alle Pakete, die keinen "Installationsgrund" mehr haben. Ein Installationsgrund eines Pakets B ist ein Paket A, welches B als Abhängigkeit (Dependency), Empfehlung (Recommendation) oder Vorschlag (Suggestion) referenziert.
Wenn du nun A installierst, welches B als Abhängigkeit mitbringt und du daraufhin A wieder deinstallierst, dann wird apt autoremove B nicht deinstallieren, wenn es z.B. vom ebenfalls installierten Paket C als Empfehlung referenziert wird.
Wenn du gewohnheitsmäßig Pakete ohne Empfehlungen und Vorschläge installierst um dein System schlank zu halten, dann wirst du über wiederholte Paketinstallationen und -deinstallationen trotzdem Empfehlungen und Vorschläge ansammeln, wenn sie von einstmals installierten Paketen als Abhängigkeiten referenziert werden.

Das ist leider ein Schwachpunkt im Design von Debians Paketmanagement für den keine Standardlösung vorgesehen ist. Du kannst dir aber behelfen, indem du in /var/log/apt.history nachschaust, welche Pakete bei der Installation eines Pakets A tatsächlich installiert wurden und dann gezielt die ganze Liste der Abhängigkeiten deinstallieren. Falls du seitdem weitere Pakete installiert hast, kann es aber zu Überschneidungen kommen. Daher solltest du genau hinschauen, was tatsächlich passiert.
Dies habe ich mir ähnlich als Theorie überlegt. Mein Problem stammt also aus dem gewünschten schlanken System und nicht aus fehlende Erfahrung was die Kommandos angeht.

Herzlichen Dank an Dich und alle anderen. Ich bin nun ein Stück weiter.

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Re: Vollständige Paketdeinstallation - aber wie?

Beitrag von rockyracoon » 09.01.2023 12:48:21

@Kry:
...Mein Problem stammt also aus dem gewünschten schlanken System...
Wobei sich die Frage stellt, was man unter einem "schlanken System" versteht.
Geringfügige Datenleichen, welche kaum Platz beanspruchen und nicht aktiv sind, gehören imho nicht dazu.
Wesentlich erscheint mir die Sichtung aktiver Programme, beziehungsweise das Deinstallieren/Deaktivieren nicht gebrauchter Programme und Daemons.
Ich teste aktuell einen Umstieg von Windows zu Debian.

Als ich selbst vor gefühlten Jahrhunderten von Windows weg migriert bin, hatte ich eine Zeit lang noch den gewohnten "Putz- und Aufräumaktivismus", welcher bei Linux imho getrost aufgegeben werden kann.

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Re: Vollständige Paketdeinstallation - aber wie?

Beitrag von Kry » 09.01.2023 14:47:44

rockyracoon hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
09.01.2023 12:48:21
[..]
Wobei sich die Frage stellt, was man unter einem "schlanken System" versteht.
Geringfügige Datenleichen, welche kaum Platz beanspruchen und nicht aktiv sind, gehören imho nicht dazu.
Wesentlich erscheint mir die Sichtung aktiver Programme, beziehungsweise das Deinstallieren/Deaktivieren nicht gebrauchter Programme und Daemons.
[..]
Die Erkentnisse aus dem Thread haben mich genau dazu nachdenken lassen. Der Hkntergedanke war mit möglichst wenigen Paketen ein schnelles und einfaches System zu haben. So wollte ich eins ohne "Bloatsoftware", da gerade auch die Desktop-Umgebungen viel mitinstallieren was nicht notwendig ist.

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hikaru
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Re: Vollständige Paketdeinstallation - aber wie?

Beitrag von hikaru » 09.01.2023 15:12:40

Kry hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
09.01.2023 14:47:44
So wollte ich eins ohne "Bloatsoftware", da gerade auch die Desktop-Umgebungen viel mitinstallieren was nicht notwendig ist.
Ich treibe das inzwischen auf die Spitze*, indem ich ein neues System über debootstrap installiere**, dort als erstes Empfehlungen und Vorschläge abstelle und erst dann die Nutzsoftware aus einer manuell gepflegten Paketliste nachinstalliere. Diese Paketliste nach jedem Releasewechsel zu aktualisieren ist immer ein kleines Abenteuer, aber danach ist wieder ein paar Jahre Ruhe.
Wenn ich das neue System zum ersten mal boote hat es im Idealfall exakt die Pakete die ich haben will.


*) D.h. den Versuch eines auf meine Bedürfnisse abgestimmten "Minimalsystems". Da zu meinen "Bedürfnissen" aber auch ein paar alte Windowsspiele gehören, landet über Wine und Multiarch doch sehr viel Bloat in meiner Installation. Aber immerhin ist es mein Bloat. ;)
**) Macht der Installer letztendlich ebenfalls, aber mit Empfehlungen und Vorschlägen*** und einem Sack voll Metapaketen.
***) Ja, das könnte man dem Installer durch die Hintertür abgewöhnen.

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Re: Vollständige Paketdeinstallation - aber wie?

Beitrag von Kry » 09.01.2023 15:23:38

Für mich ist es auch ein wenig die Herausforderung das System zu verstehen und wie welche Pakete mit welchen zusammen hängt und so ein für mich perfektes System zu bauen.

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Re: Vollständige Paketdeinstallation - aber wie?

Beitrag von MSfree » 09.01.2023 15:44:56

Kry hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
09.01.2023 14:47:44
Der Hkntergedanke war mit möglichst wenigen Paketen ein schnelles und einfaches System zu haben.
Die Anzahl installierter Pakete entscheidet nicht über die Geschwindigkeit des System. Ein für mich typisches Bloatpaket ist das LibreOffice, das das System kein Stück schneller macht, wenn es nicht installiert ist. Das ist ja auch irgendwie logisch, denn belegter Plattenplatz spielt für die Arbeitsgeschwindigkeit überhaupt keine Rolle.

OK, ein randvolles Dateisystem mit stark fragmentierten Dateien ist nicht gerade zuträglich. Es bedarf aber schon viel, um ein Debiansystem auf über 20GB installierter Pakete zu bringen, damit bringt man die Festplatte/SSD aber nicht in die Nähe, zu fragmentieren. Meine Installationen liegen um die 3.5GB an Installationsumfang.
...da gerade auch die Desktop-Umgebungen viel mitinstallieren was nicht notwendig ist.
Dem kann ich zustimmen, mir geht vor allem das dadurch überfüllte Startmenü auf den Geist. Ich habe auch lieber erstmal ein nacktes System, bei dem ich die mir wichtige Software nachinstalliere, als ein vollgestopftes System, von dem ich nichtmal 1/10 der Software verwende.

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Re: Vollständige Paketdeinstallation - aber wie?

Beitrag von rockyracoon » 09.01.2023 16:19:57

@MSfree:
Die Anzahl installierter Pakete entscheidet nicht über die Geschwindigkeit des System.

Genau das habe ich oben zu bedenken gegeben.

@Kry:
Wie gesagt, wenn es Dir in guter Windows-Tradition nach Putz-Orgien gelüstet, dann kannst Du auch BleachBit oder Deborphan bemühen.
Meiner Erfahrung nach genügt aber zur Systempflege ein Alias mit den Befehlen:
Korrektur nach Rückmeldung von MSfree:
#alias c='apt autoremove && apt clean && apt autopurge'
ist unsinnig! Richtig wäre die Befehlskette:
#alias c='apt autopurge && apt clean'
Dieses Alias habe ich mir übrigens in /root/.bashrc zusammen mit alias u='apt update && apt full-upgrade' (hoffentlich ist Das jetzt korrekt... :oops: ) angelegt.

Zum Verstehen der Pakete des Systems, finde ich die Eigenschafts-Option in Synaptic ("Abhängigkeiten" - "Installierte Dateien") hilfreich.
Zuletzt geändert von rockyracoon am 09.01.2023 16:48:50, insgesamt 13-mal geändert.

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Re: Vollständige Paketdeinstallation - aber wie?

Beitrag von MSfree » 09.01.2023 16:29:40

rockyracoon hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
09.01.2023 16:19:57
Meiner Erfahrung nach genügt aber zur Systempflege ein Alias mit den Befehlen:
#alias c='apt autoremove && apt clean && apt autopurge'
Falsche Reihenfolge und bei Aufruf von autoremove und autopurges ist autoremove überflüssig, weil das mit autopurge bereits beinhaltet ist:

Code: Alles auswählen

apt autopurge && apt clean 
wäre die richtige Reihenfolge und ohne das überflüssige autoremove.

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Re: Vollständige Paketdeinstallation - aber wie?

Beitrag von rockyracoon » 09.01.2023 16:30:57

MSfree hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
09.01.2023 16:29:40
rockyracoon hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
09.01.2023 16:19:57
Meiner Erfahrung nach genügt aber zur Systempflege ein Alias mit den Befehlen:
#alias c='apt autoremove && apt clean && apt autopurge'
Falsche Reihenfolge und bei Aufruf von autoremove und autopurges ist autoremove überflüssig, weil das mit autopurge bereits beinhaltet ist:

Code: Alles auswählen

apt autopurge && apt clean 
wäre die richtige Reihenfolge und ohne das überflüssige autoremove.
:oops: Thx! :THX:

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Re: Vollständige Paketdeinstallation - aber wie?

Beitrag von KP97 » 09.01.2023 16:50:23

MSfree hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
09.01.2023 15:44:56
Ich habe auch lieber erstmal ein nacktes System, bei dem ich die mir wichtige Software nachinstalliere, als ein vollgestopftes System, von dem ich nichtmal 1/10 der Software verwende.
Das stimmt so, aber wir kennen auch das System und die Hintergründe. Ein Anfänger kann das noch gar nicht beurteilen, daher sollte der TE erstmal den Vorgaben des Paketmanagers vertrauen, um nicht mit halbinstallierten bzw. fehlenden Paketen dazustehen. Wenn er dann genug Erfahrung gesamelt hat, kann das System auch optimiert werden.
Das passiert aber nicht über Nacht, das braucht seine Zeit und sollte langsam angegangen werden, um Frust zu vermeiden.

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Re: Vollständige Paketdeinstallation - aber wie?

Beitrag von rockyracoon » 09.01.2023 16:56:43

KP97 hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
09.01.2023 16:50:23
MSfree hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
09.01.2023 15:44:56
Ich habe auch lieber erstmal ein nacktes System, bei dem ich die mir wichtige Software nachinstalliere, als ein vollgestopftes System, von dem ich nichtmal 1/10 der Software verwende.
Das stimmt so, aber wir kennen auch das System und die Hintergründe. Ein Anfänger kann das noch gar nicht beurteilen, daher sollte der TE erstmal den Vorgaben des Paketmanagers vertrauen, um nicht mit halbinstallierten bzw. fehlenden Paketen dazustehen. Wenn er dann genug Erfahrung gesamelt hat, kann das System auch optimiert werden.
Das passiert aber nicht über Nacht, das braucht seine Zeit und sollte langsam angegangen werden, um Frust zu vermeiden.
Das finde ich einen guten Hinweis.
Ich selbst bin auch nach 9 Jahren noch nicht so firm wie ihr und mache vorsichtshalber immer ein NetInstall mit meiner Oberfläche.
Was ich klar als überflüssig erkenne, deinstalliere ich lieber im Nachhinein.
Mit dem Nachinstallieren der Nonfree-Komponenten hat man dann auch genug Gelegenheit, sich als Nerd zu fühlen... :wink:
Und ich behaupte, dass "mein" System dann nicht wahrnehmbar "langsamer" ist als ein System, welches fachmännisch (oder fachfrauisch :? ) von scratch an installiert wurde.
Und wie gesagt, "stumme" Pakete fressen keine Performance, aber zum Beispiel ein fehlendes "Cups" kann wehtun.

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Re: Vollständige Paketdeinstallation - aber wie?

Beitrag von Kry » 09.01.2023 17:05:52

Erfahrungen mit Linux und Debian bestehen schon länger, jedoch war es nie mein Desktopersatz. Angefangen habe ich, wie Du sagst, mit den Vorgaben was sich jedoch später als Herausforderung sah die Installation so klein wie möglich zu haben, da ein Mini-Laptop mit 2GB RAM und 16GB Flashspeicher bespielt werden musste.

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Re: Vollständige Paketdeinstallation - aber wie?

Beitrag von MSfree » 09.01.2023 17:36:30

Kry hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
09.01.2023 17:05:52
da ein Mini-Laptop mit 2GB RAM und 16GB Flashspeicher bespielt werden musste.
2GB RAM und 16GB Flash ist doch bereits fürstlich viel Platz. Da braucht man sich eigentlich gar keine Gedanken machen, da paßt auch Gnome direkt ohne nachzudenken drauf, und Swap braucht man dann in der Regel auch nicht.

Spannend war da eher schon mein alter EeePC mit 1GB RAM und 4GB Flash. Da muß man schon ein paar Register ziehen, um mit 4GB Flash auszukommen. Bookworm mit Firefox, Thunderbird, gimp und LXDE habe ich da (dank Kompression auf Dateisystemebene mit btrfs) auf nur 1.7GB Flash gepreßt.

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Re: Vollständige Paketdeinstallation - aber wie?

Beitrag von rockyracoon » 09.01.2023 17:55:14

Ich bin ja ein eingeschworener Debian-Nutzer.
Aber wer bei einem Mini-System Swap ausgeschaltet wissen will, für den ist imho SpiralLinux einen Gedanken wert.
Diese Distribution hält sich wenigstens sehr eng an Debian.
Bei Debian selbst kann man, soviel ich aber nicht weiß wie das genau geht, dafür zram-tools nutzen.

Beim Deaktivieren des Swap geht, soviel ich glaube zu wissen, aber die Bereitschaftsfunktion nicht mehr.

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Re: Vollständige Paketdeinstallation - aber wie?

Beitrag von dasebastian » 09.01.2023 18:04:11

Ich kann das Anliegen von Kry vollstens verstehen (auch wenn es performancetechnisch vielleicht unsinnig erscheint.

Und genauso wie hikaru sehe ich hier auch eine kleine Schwachstelle bei Debianapt, die allerdings natürlich auch Nutzen mit sich bringen kann - je nachdem, was einem wichtig ist und wieviel man weiss.

Ich simuliere bei apt regelmäßig (-s), bevor ich installiere oder purge, schaue mir auch die Unterschiede zwischen "normal" und "--no-install..." an und schreibe mit.

Mit der Zeit hast du dann dein grundsätzliches System beieinander und kennst die "Leichen im System", die man noch händisch begraben muss.

Helfen (das eigene Mitdenken aber nicht ersetzen) kann dabei noch Debiandeborphan.

Und wenn dir das wichtig ist, so klein wie dir möglich ist, zu bleiben, dann bleib dabei! Kann auch einfach eine kleine Quelle der Genugtuung sein, etwas nicht zu brauchen und losgeworden zu sein. :THX:

PS: ich selbst verwende eigentlich nur mehr purge bzw. autopurge, das werden andere aber sicher anders sehen. :wink:
Zuletzt geändert von JTH am 09.01.2023 18:14:57, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: [deb] repariert

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Re: Vollständige Paketdeinstallation - aber wie?

Beitrag von MSfree » 09.01.2023 18:11:48

rockyracoon hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
09.01.2023 17:55:14
Beim Deaktivieren des Swap geht, ..., aber die Bereitschaftsfunktion nicht mehr.
Das ist richtig.

Bei nur 4GB Flash stellt sich die Frage nach der Bereitschaft aber sowieso nicht, das ist ohnehin zuwenig für Swap und damit auch für Standby.

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Re: Vollständige Paketdeinstallation - aber wie?

Beitrag von rockyracoon » 09.01.2023 18:13:12

@MSfree: Nochmal Thx.

@dasebastion:
Bei mir zeigt Deborphan (nach dem Dist-Upgrade von Bullseye auf Bookworm) an
gstreamer1.0-packagekit
libproxy1-plugin-gsettings
libproxy1-plugin-networkmanager
libproxy1-plugin-webkit
Über so etwas verschwende ich keine Gedanken.
PS: ich selbst verwende eigentlich nur mehr purge bzw. autopurge, das werden andere aber sicher anders sehen. :wink:
Ich jedenfalls sehe das daher genau so wie Du.

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Re: Vollständige Paketdeinstallation - aber wie?

Beitrag von dasebastian » 09.01.2023 18:19:13

Danke JTH!
rockyracoon hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
09.01.2023 18:13:12
Über so etwas verschwende ich keine Gedanken.
Niemand zwingt dich dazu. Aber wenn die Thematik schon eingangs ein großes Anliegen von Kry ist, dann sehe ich keinen Sinn darin, ihn umstimmen zu wollen, ganz einfach, weil es für ihn Sinn macht.

EDIT: ich hoffe, ich habe dich nicht falsch verstanden!
Zuletzt geändert von dasebastian am 09.01.2023 18:20:14, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Vollständige Paketdeinstallation - aber wie?

Beitrag von rockyracoon » 09.01.2023 18:20:04

dasebastian hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
09.01.2023 18:19:13
Danke JTH!
rockyracoon hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
09.01.2023 18:13:12
Über so etwas verschwende ich keine Gedanken.
Niemand zwingt dich dazu. Aber wenn die Thematik schon eingangs ein großes Anliegen von Kry ist, dann sehe ich keinen Sinn darin, ihn umstimmen zu wollen, ganz einfach, weil es für ihn Sinn macht.
Natürlich. D`accord.
EDIT: ich hoffe, ich habe dich nicht falsch verstanden!
Nein. > Irgendwie fehlt mir manchmal ein Smilie mit Herzchen...
Aber ich glaube, dass es ein völlig nach Vanille schmeckendes System nie geben wird. Irgend eine noch so kleine Redundanz wird sich immer einschleichen.

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