Der alte Drucker ist von HP und mit HP habe ich bezüglich Linux Support im Grunde gute Erfahrungen gemacht. Der Drucker lies sich problemlos out of the box installieren. Was mich bei HP aber ein klein bisschen stört ist, dass HP einen Account will, wenn man z.B. nur die Firmware des Druckers updaten möchte, bei meinem alten Drucker war das nämlich noch so.
Einen Drucker von Brother hatte ich noch nicht, hier würde mich mal interessieren, wie gut Drucker von Brother in Linux unterstützt werden bzw. wie gut Brother Linux bei Tintendruckern unterstützt, hier wären Erfahrungswerte hilfreich.
Stichprobenartig habe ich mir mal von einem aktuellen Modell, genaugenommen den Brother HL-J6010DW, die Linuxtreiber als DEB Paket von der Herstellerwebseite downgeladen und ausgepackt.
Siehe:
https://support.brother.com/g/b/downloa ... j6010dw_eu
Im großen und ganzen sah das recht gut aus, das meiste sind Textdateien wie Skripte, Konfigurationsdateien, Beschreibungsdateien (PPD) usw., aber da waren auch 2 Binaries ohne Quellcode enthalten und dann auch nur für i686 und x86_64, also kein ARM und kein RISCV.
Binaries halte ich erfahrungsgemäß für problematisch, da nie garantiert werden kann, ob diese Binaries noch später auf neueren Distris funktionieren werden. Gemäß der Ausgabe von ldd haben die Binaries folgende Abhängigkeiten:
Code: Alles auswählen
linux-vdso.so.1
libm.so.6
libc.so.6
/lib64/ld-linux-x86-64.so.2
Dazu kommt noch das Problem, dass ich mir im Fall von HP wohl ein Multifunktionsgerät kaufen muss, weil die reinen Tintendruckermodelle ohne Scannerfunktion schon uralt sind und preislich die Unterschiede minimal sind. D.h. wenn ich so ein Multifunktionsgerät kaufe, dann sollten auch die anderen Geräte des Multifunktionsgerät gut unter Linux funktionieren.
Von den reinen Tintendruckern, also ohne Multifunktionsfunktion ist der oben gezeigte Brother Drucker der einzige reine Tintendrucker, der meine Anforderungen erfüllt. Von HP gibt's da leider nichts.
Erwähnenswert wäre noch, dass ich einen Flachbettscanner schon habe, weswegen ich ein Multifunktionsgerät nicht wirklich benötige.
Außerdem drucke ich in der Regel nur auf A4 Papier oder kleiner. A3 wäre also nur ein Gimmick, schaden kann es aber auch nicht.
Meine Anforderungen sind:
- guter Linux Support, idealerweise Open Source Treiber
- Tintendrucker
- farbig, 4 Farben reichen, ich drucke keine Fotos, will aber auch gerne mal eine Text oder eine Tabelle mit Diagramm farbig haben.
- Duplexeinheit
- Netzwerkfunktion, Ethernet ist zwingend, WLAN ist nicht nötig.
- USB Anschluss für Notfälle.
- druckereigenes Display zwecks brauchbarer Rückmeldung, falls es ein Multifunktionsgerät wird, will ich auch mal ohne Drucker kopieren können, da ist das Display dann erst recht wichtig.
- Tinte sollte dokumentenecht sein. Also UV-beständige Pigmenttinte und wenn mal Wasser auf eine bereits gedruckte Seite kommt, dann soll das nicht sofort verlaufen. Mit HP habe ich da gute Erfahrungen gemacht, Canon war grausam, da ist alles verlaufen und die Farbe schnell verblasst, das war aber ein frühes Druckermodell, keine Ahnung ob das heute bei Canon besser ist.
- Modell von 2021 oder neuer, besser 2022 oder neuer. Für zu alte Modell kriegt man oft keine Patronen mehr.
- günstige Druckkosten
- wenn möglich keine Öffnungen wie bspw. ein Papiereinzug oder Papierschacht an der Oberseite, da geht nämlich nur Staub rein.
- geringer Stromverbrauch im Standby bzw. Sleep Modus, bei mir hängt der Drucker immer am Netz und wird nicht ausgeschaltet.
- geringe Lautstärke bei spontanen Selbstreinigungsvorgängen. Mein alter Drucker hat die auch Nachts während der Schlafenszeit gemacht und war leider recht laut.
- TSL 1.3 oder besser
- Internet Printing Protokoll Secure (IPPS) für ein verschlüsseltes Übertragen der Druckdaten.
- ordentlich funktionierender Papiereinzug, mein letzter Drucker machte da Probleme, wenn der Rollgreifer aus Gummi zu kalt (Winter) oder zu warm (Sommer) war.
- Bei der Auflösung reichen mir im Prinzip 600 dpi, obwohl die meisten heutigen Drucker deutlich besser sind.
- randloser Druck
- Nachfülltank. Da hat HP jetzt auch Modelle, ich habe damit aber noch keine Erfahrungen gemacht.
- ARM Treiber wären ganz nett, dann könnte man auch von einem Raspberry Pi aus drucken.
