Android-Standortortung

[niemand]

Es geht sogar noch ein Stück weiter, denn über die Ortung via Funkmasten kann das Telefon sich ebenfalls schon innerhalb von ein paar zig Metern orientieren, so daß GPS nur für die hochgenau Positionierung herangezogen wird. Google und Apple verfügen zusätzlich durch ihre Streetviewfahrzeuge über eine umfangreiche Datenbank von WLAN-Standpunkten (Fritzboxen, öffentliche APs...) samt Standort, die ebenfalls zur Grobortung verwendet werden.

Ein Smartphone im SIM-freien "Dumm" Modus zu betreiben, ist also sehr kontraprodutiv.

Sorry, aber nein – wenn man für sich entscheidet, dass weder Google, noch ein Mobilfunkprovider, noch irgendwelche App-Anbieter einen tracken sollen, dann ist das völlig legitim – insbesondere heißt das nicht, dass man so ein Gerät nicht zur Navigation heranziehen könnte:

Ich habe für Navigations- und Mappingzwecke ein Gerät von Huawei, dessen vorheriger Besitzer es mir mit den Worten „Wenn der Playstore nicht drauf läuft, ist es für mich unbrauchbar!“ umsonst überlassen hat. Das hatte bei mir noch nie Verbindung mit einem Netz, es ist ausgeschaltet, wenn ich es nicht brauche (also fast immer) und es hat in der Regel innerhalb weniger Minuten einen Fix, wenn ich es starte, GPS einschalte, Osmand starte und es in diesem Zustand (Display an, Osmand im Vordergrund) auf das Armaturenbrett oder sonstwohin mit freiem Blick auf den Himmel lege. Technisch spricht also überhaupt nichts dagegen, es so zu machen, wie fischig. Ganz offensichtlich liegt bei ihm ein technisches Problem vor, aber um das zu finden, müsste man nun mal systematisch schauen (siehe meinen Beitrag weiter oben). Ich würde hier auch einen Blick auf die Zeit werfen: Zeitzone und lokale Zeit sollten korrekt eingestellt werden, ansonsten mag’s das System darüber stolpern, dass GPS-Zeit und Gerätezeit um mehrere Stunden auseinanderliegen.

Streetview-Daten und WLAN-APs hingegen dürften in Tasmanien abseits der dichter besiedelten Orte auch nicht in ausreichendem Maß vorliegen, als dass die hier überhaupt helfen könnten – gibt da nicht so viele Straßen. Mobilfunkabdeckung ist auch irgendwie nicht soo toll dort:
https://www.nperf.com/en/map/AU/2163355 ... 003&zoom=7

Mod: Abgetrennt von viewtopic.php?t=189012

[MSfree]

Ich habe für Navigations- und Mappingzwecke ein Gerät von Huawei, ... und es hat in der Regel innerhalb weniger Minuten einen Fix...

Du erwartest wirklich, daß ein chinesisches Gerät mit speziell "angepaßter" Software sich so verhält, wie ein Motorola Moto G5?

[niemand]

Du erwartest wirklich, daß ein chinesisches Gerät mit speziell "angepaßter" Software sich so verhält, wie ein Motorola Moto G5?

Ich erwarte tatsächlich, dass sich in diesem Punkt softwareseitig nicht groß was unterscheidet, ja. Eine App sollte auf dem einen chinesischen Gerät ziemlich genauso funktionieren, wie auf dem anderen chinesischen Gerät, und insbesondere sollte die Schnittstelle zum GNSS-Teil des Systems ziemlich exakt gleich anzusprechen sein – und das ist, was hier von Bedeutung ist.

Der wesentliche Unterschied dürfte darin bestehen, dass das chinesische Lenovo Motorola G5 das Google-Play-Framework mitbringt, während das chinesische Huawei P40 lite das Äquivalent von Huawei bietet – was hier allerdings ziemlich irrelevant ist.

Was wäre denn deine Erwartung bezüglich des Verhaltens der Geräte?

[MSfree]

ja. Eine App sollte auf dem einen chinesischen Gerät ziemlich genauso funktionieren, wie auf dem anderen chinesischen Gerät, und insbesondere sollte die Schnittstelle zum GNSS-Teil des Systems ziemlich exakt gleich anzusprechen sein – und das ist, was hier von Bedeutung ist.

Der GNSS-Empfänger stellt eine eigne Hardwareplattform mit Prozessor und Firmware dar. Da gibt es himmelweite Unterschiede, vor allem in der Unterstützung der Systeme (GPS, Glonass, Galileo...) und ob man die Bahndaten vom Empfänger auslesen kann und bei Bedarf wieder zurücktransferieren kann. Bei einigen Empfängern kann man auch Koordinaten aus anderen Quellen (Funkmasttriangulation, WLAN-Informationen...) als Näherung in den Empfänger laden, denn jede Zusatzinformation beschleunigt die Positionsbestimmung und kann die Genauigkeit erhöhen. Wenn der Empfänger es unterstützt, kann man auch noch Korrekturdaten für Genauigkeiten bis in den cm-Bereich über das Internet und/oder Satellit hinzuziehen.

Über das, was die GNSS-Hardware zuläßt, hat die App aber keinen Einfluß.

Was wäre denn deine Erwartung bezüglich des Verhaltens der Geräte?

Das kommt auf die Hardware an. Wenn die es nicht zuläßt, gespeicherte Bahndaten wieder in den Ampfänger zu laden, dann müssen die Daten über Satellit geholt werden und das dauert eben.

[niemand]

Da gibt es himmelweite Unterschiede, vor allem in der Unterstützung der Systeme (GPS, Glonass, Galileo...) und ob man die Bahndaten vom Empfänger auslesen kann und bei Bedarf wieder zurücktransferieren kann.

Nun, dann werfe ich mal meine Beobachtungen von einem Sony Xperia, einem Samsung S5, einem Samsung S5 Neo, einem Samsung S9, einem Motorola G4, einem Motorola G8 Power sowie einem Samsung Galaxy Tab S2 mit dazu: die verhalten sich alle von der Softwareseite her völlig gleich – man spricht den GNSS-Teil des Systems bei allen auf die gleiche Weise an. Jedes von den genannten Geräten kann auf diesem Weg mit A-GPS-Daten versorgt werden, jedes dieser Geräte kann aber auch ohne diese innerhalb einiger Minuten einen GPS-Fix bekommen, wenn man sie in einen entsprechenden Zustand bringt.

Dass sie intern jeweils andere Chips haben, ist an dieser Stelle nicht wichtig – ein Verhalten wie das von fischigs G5 ist damit ausdrücklich nicht erklärbar. Apropos fischig – wollen wir hier in seinem Thread dann mal wieder auf sein konkretes Problem zurückschwenken? Das war: Er möchte sein Android-Smartphone offline für die Navigation nutzen, was kein sonderlich abwegiger Wunsch ist und von vielen Leuten so praktiziert wird, allerdings benötigt sein Gerät erheblich zuviel Zeit für den Fix.

fischig, wenn Datum und Zeitzone gesetzt sind, GPS eingeschaltet ist, Osmand gestartet und das Gerät mit aktiviertem Bildschirm an eine Stelle mit freiem Blick auf den Himmel gelegt wurde, idealerweise in alle Richtungen – dauert’s dann auch über eine Stunde, bis das Gerät einen Fix bekommt? Wenn ja – was wird bei GPS-Status bezüglich des Status der Satelliten angezeigt? Mindestens vier mit ordentlicher Signalstärke im Blick, die aber nicht grün werden, oder werden gleich gar keine Satelliten angezeigt?

[dirk11]

Wenn man sein Smartphone also ständig ausschaltet, ist es im "cold state" und benötigt entsprechend lange, bevor es sich orientiert hat.

Das ist nicht korrekt. Da die Almanach-Daten zwischengespeichert werden und bis zu 180 Tage gültig sind (steht im von Dir verlinkten Artikel), ist das nicht mit einem klassischen "leeren" Cold-Start vergleichbar. Allerdings war es jahrelang so, dass Android-Geräte grundsätzlich Probleme hatten, wenn man die Location so extrem gewechselt hat, weil die Server, von denen Almanach- und Uhrzeit-Daten heruntergeladen werden, in einer anderen Region der Erde anders sind. Ich kann nicht beurteilen, ob das auf das hier verwendete Gerät zutrifft, da ich nicht weiß, wie alt es bzw. seine Android-Version ist.
Und dann gibt es auch einfach nur schlecht programmierte Apps. Meine Huawei-Uhr-App auf dem Handy findet nie schnell den Standort, selbst wenn ich eine Minute vorher mit demselben Gerät noch navigiert habe.

[dirk11]

Er möchte sein Android-Smartphone offline für die Navigation nutzen, was kein sonderlich abwegiger Wunsch ist und von vielen Leuten so praktiziert wird,

Allerdings immer mehr unmöglich wird. Ich habe letztens noch gelesen, dass sowohl Apple als auch Samsung es schaffen, auf noch nicht vom Kunden eingerichtete Geräte Updates zu spielen. Ebenso ist es kein Problem, Geräte fern zu deaktivieren, wenn sie z.B. unvberkauft und unbenutzt im Karton liegend im Laden geklaut wurden. Gab da im Zuge der zur Zeit so beliebten Plünderungen in den USA einige Berichte zu. Fragt mich bitte nicht wo, ich finde die garantiert nicht wieder, ist auch schon mehrere Monate her. Aber die Berichte deckten sich diesbezüglich. Ebenso wie mittlerweile bekannt ist, das "GPS OFF" nicht gleichbedeuten mit ausgeschaltet ist. Ist wie bei Habeck - es wird dem Enduser nur nicht als aktiv angezeigt. Google nutzt die GPS-Daten dennoch aktiv, z.B. pseudonymisiert für Maps und die Stauvorhersage.

[niemand]

Ich habe letztens noch gelesen, dass sowohl Apple als auch Samsung es schaffen, auf noch nicht vom Kunden eingerichtete Geräte Updates zu spielen.

Allerdings nicht auf ein Gerät, das nicht mit dem Netz verbunden wird. Ebenso wird man’s Gerät nicht deaktivieren können, wenn es sich nicht ins Netz einwählt. Gut – wenn man vorhat, sein Gerät auf die Weise zu nutzen, wird man sich vielleicht eh kein neues Gerät von Samsung oder von Apple holen.

Ebenso wie mittlerweile bekannt ist, das "GPS OFF" nicht gleichbedeuten mit ausgeschaltet ist.

Das würde sich am Akkuverbrauch erkennen lassen – keines meiner Geräte zeigt diesbezüglich Anzeichen. In fischigs Fall, um den geht’s ja hier, würde das gar bedeuten, dass er nach dem Aktivieren des GPS gar keine Wartezeit hätte – da ist ja nun das Gegenteil der Fall.

[dirk11]

Doch, Stichwort generische eSim, und doch, die sind mittlerweile so optimiert, dass Du gar nichts am Akkuverbrauch merkst.

[niemand]

Die haben also Verträge mit den Providern, über die sie ihre GB-Updates ohne Berechnung für den Kunden (der ja zu dem Zeitpunkt keinen Vertrag hat) schieben können?

Aber wie bereits mehrfach versucht, anzumerken: für fischig mit seinem Moto G5 ist das vermutlich alles ziemlich unerheblich. Thread zu dem Thema im Smalltalk aufmachen?

[dirk11]

So las es sich, ja. Der Kunde besitzt dann das Gerät ja noch nichtmal, ist also auch kein Kunde, wenn es noch im Lager liegt.
Das ist jetzt auch nicht sooo außergewöhnlich, die Autohersteller müssen das für ihre Notfall-Callsysteme ja auch machen. Du hast ja auch keinen Vertrag mit Lebara für Deinen Opel Adam oder was auch immer.
Mehr weiß ich dazu aber auch nicht, ein neuer thread lohnt sich nicht wirklich.

[niemand]

die Autohersteller müssen das für ihre Notfall-Callsysteme ja auch machen.

Bei einem Notruf gehen allerdings keine GB an Daten über das Netz. Bei einem Update kann’s hingegen schon sein.

Wie auch immer – recht dsystopisch ist das alles schon irgendwie. Wenn es irgendwann nur noch solche Geräte gibt, wird man tatsächlich die Hardware manipulieren müssen, wenn man es tatsächlich nur als universellen Taschencomputer nutzen möchte – aber heute gibt’s zum Glück noch Alternativen.

ein neuer thread lohnt sich nicht wirklich.

Anscheinend doch – fischig wird’s freuen.

[fischig]

Ich lese Interessiert mit - wenngleich, eigentlich bin ich ja zum Wandern/Sightseeing hier und nicht um ein Händi zu testen. Zeitzonenangleichung ging mir auch schon durch den Kopf, probier ich als nächstes. Ansonsten: Allseits Gute Nacht bis zum nächsten kleinen Zeitfenster.

[dirk11]

Bei einem Notruf gehen allerdings keine GB an Daten über das Netz. Bei einem Update kann’s hingegen schon sein.

Das stimmt, aber was interessiert's mich, was Apple und die Mobilfunkanbieter für Verträge eingehen...

[niemand]

was interessiert's mich, was Apple und die Mobilfunkanbieter für Verträge eingehen...

Mich interessiert’s schon ein wenig, ob sie überhaupt zugreifen können, und wenn ja, in welchem Maß – der Gedanke, dass sie auch GB-weise Daten ausleiten könnten, ohne dass ich ’ne Möglichkeit hätte, das etwa bei der Abrechnung des Providers mitzubekommen, behagt zumindest mir nicht.

[dirk11]

Schon klar. Aber vom "Fußvolk" werden es wohl als letzte erfahren.

[GregorS]

was interessiert's mich, was Apple und die Mobilfunkanbieter für Verträge eingehen...

Mich interessiert’s schon ein wenig, ob sie überhaupt zugreifen können, und wenn ja, in welchem Maß – der Gedanke, dass sie auch GB-weise Daten ausleiten könnten, ohne dass ich ’ne Möglichkeit hätte, das etwa bei der Abrechnung des Providers mitzubekommen, behagt zumindest mir nicht.

Wie ich das verstanden habe, gilt das mit dem Zugriff nur für die Zeit vor der Personalisierung (vor dem Verkauf).

Zutrauen würd' ich's denen aber.

Gruß

Gregor

[fischig]

Ich mach' mal „drüben" weiter. Sieht mir nicht so aus, als gäb's hier noch zielführende Hinweise zur „Android-Standortortung.“

[niemand]

Sieht mir nicht so aus, als gäb's hier noch zielführende Hinweise zur „Android-Standortortung.“

Liegt daran, dass bei dem Thema du am Zug bist:

fischig, wenn Datum und Zeitzone gesetzt sind, GPS eingeschaltet ist, Osmand gestartet und das Gerät mit aktiviertem Bildschirm an eine Stelle mit freiem Blick auf den Himmel gelegt wurde, idealerweise in alle Richtungen – dauert’s dann auch über eine Stunde, bis das Gerät einen Fix bekommt? Wenn ja – was wird bei GPS-Status bezüglich des Status der Satelliten angezeigt? Mindestens vier mit ordentlicher Signalstärke im Blick, die aber nicht grün werden, oder werden gleich gar keine Satelliten angezeigt?

[fischig]

Liegt daran, dass bei dem Thema du am Zug bist:

der Zug steht im anderen Thread.

dauert’s dann auch über eine Stunde, bis das Gerät einen Fix bekommt?

Das Gerät bekommt keinen„Fix“, wenn ich recht sehe.

[dirk11]

Wie ich das verstanden habe, gilt das mit dem Zugriff nur für die Zeit vor der Personalisierung (vor dem Verkauf).

Genau darum geht es. Das habe ich aber eigentlich auch deutlich genug geschrieben.

[niemand]

Und diese Möglichkeit wird mit dem Kauf automagisch, überprüfbar und dauerhaft deaktiviert? Fällt mir schwer, das ohne Weiteres zu glauben.

Gut, fällt mir auch schwer zu glauben, dass die Geräte, während sie eingeschweißt in den Verkaufsverpackungen in einem Lager oder im Laden liegen, remote gestartet, das Update gefahren, neu gestartet und anschließend wieder ausgeschaltet werden sollen – ausschließen will ich das nicht, aber seltsam wäre es schon; normalerweise sprechen schon so profane Sachen wie Brandschutzgründe dagegen, nicht zu reden vom permanenten Stromverbrauch, weil die Dinger dafür ja auch die ganze Zeit bis zum Kauf mit dem Mobilfunknetz verbunden sein müssten.

Ich hab’s bislang so kennengelernt, dass die Geräte nach dem Kauf sofort nach Einrichtung der Netzwerkverbindung durch den Besitzer die ausstehenden Updates laden. Was manche Leute schon ziemlich geärgert hat, wie man so liest.

[GregorS]

Wie ich das verstanden habe, gilt das mit dem Zugriff nur für die Zeit vor der Personalisierung (vor dem Verkauf).

Genau darum geht es. Das habe ich aber eigentlich auch deutlich genug geschrieben.

Dann frage ich mich, wieso Du Bedenken hast. Bevor Du das Gerät gekauft hast, kann der Händler (und von mir aus auch Apple) doch machen, was er will. Auch Giga- und Terabyte an Daten aufspielen/auslesen ... das kann Dir doch total am A. vorbei gehen. Und von wegen „habe ich deutlich geschrieben“: Du schriebst „ohne dass ich ’ne Möglichkeit hätte, das etwa bei der Abrechnung des Providers mitzubekommen“ -- wie soll das gehen, wenn Du's noch nicht mal gekauft hast?!

Gruß

Gregor

[niemand]

Zuordnung fehlerhaft? Du zitierst Dirk, beziehst dich aber auf Aussagen von mir – worauf ich im Übrigen schon vor deinem Beitrag eingegangen bin, siehe etwas weiter oben, genau über deinem Beitrag

[GregorS]

Zuordnung fehlerhaft?

So scheint's. Belassen wir's dabei.

Ach, übrigens: Morgen Nachmittag fängt das WE an

Gruß

Gregor