Debian vs. Gentoo

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jew.de
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Debian vs. Gentoo

Beitrag von jew.de » 22.05.2003 09:00:23

Guten Morgen!

Über die Suche finde ich nichts zu diesem Thema, ich entschuldige mich aber, wenn es schon einmal besprochen sein sollte.

z.Z. nutze ich Gentoo auf meinem Rechner. Nur fängt so langsam "Portage" an, mich zu nerven. Nach einer gewissen Zeit hat man halt hier und dort mal was installiert; nur, man wird es nicht mehr los! Wenn ich KDE installiere, werden 100000 lib's mitinstalliert. Soweit so gut, nur werden diese lib's nicht wieder deinstalliert, wenn sie nicht mehr gebraucht werden.

Würde Debian mir mehr bieten? Ich kenne Apt-get nur am Rande, es sollte aber genau diese Schwachstelle ausmerzen, oder?
Da ich doch ein Wenig Wert auf einigermaßen aktuelle Software lege, ist SID schon stable genug, um damit ordentlich arbeiten zu können?

Ich danke schonmal im Vorraus,

jew.de

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Natas12
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Beitrag von Natas12 » 22.05.2003 09:15:12

apt deinstalliert alles, was nicht mehr benötigt wird. du kannst es aber auch explizit zwingen, dinge zu deinstallieren. wollte auch mal gentoo testen, aber der aufwand war mir einfach zu groß... ;o)

aber software installieren und deinstallieren ist mit apt ein echter genuß! das ist genau der grund, warum ich zu debian "gekommen" bin.

ob SID deinen stabilitätskriterien entgegenkommt kann ich nicht sagen. ich kenne einige, die nutzen SID ohne probleme. du kannst aber auch stable + backports benutzen. eigentlich bekommt man fast alles als backport. falls nicht: compilieren (dürftest du ja von gentoo kennen... :P ) und selbst ein paket bauen (geht einfach).

gruß

natas12
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zyta2k
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Re: Debian vs. Gentoo

Beitrag von zyta2k » 22.05.2003 09:23:00

jew.de hat geschrieben: Wenn ich KDE installiere, werden 100000 lib's mitinstalliert. Soweit so gut, nur werden diese lib's nicht wieder deinstalliert, wenn sie nicht mehr gebraucht werden.
hm.
emerge clean sollte doch aufräumen ?!
Würde Debian mir mehr bieten?
Kommt drauf an was man will ;)
Ich kenne Apt-get nur am Rande, es sollte aber genau diese Schwachstelle ausmerzen, oder?
Nein !
Dieses Problem wird dir nicht gelöst.
Rückwärts-Abhängigkeiten deinstallieren beherrscht auch Debian nicht.
Removest du bspw. kdebase so werden alle pakete die auf kdebase aufsetzen mitdeinstalliert. Andere Pakete wie z.b. kdelibs (auf welche wiederum kdebase aufsetzt), werden jedoch nicht deinstalliert.
Da ich doch ein Wenig Wert auf einigermaßen aktuelle Software lege, ist SID schon stable genug, um damit ordentlich arbeiten zu können?
SID ist NIE stable und wirds auch NIE sein. Im Sinne von "Debian-Stable". Man muss Debian schon gut kennen, wenn man SID verwenden will. Man muss verstehen wie dpkg arbeitet und wie man bei einer zerstörten SysV oder ähnlichem recoveren kann.
Kurz gesagt: Man muss das System von grund auf kennen.

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chimaera
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Beitrag von chimaera » 22.05.2003 09:39:56

afair löscht emerge eben keine anhängigkeiten (zumindest als ich gentoo vor einem halben jahr installierte..)
[..] Linux is not a code base. Or a distro. Or a kernel. It's an attitude. And it's not about Open Source. It's about a bunch of people who still think vi is a good config UI. - Matt's reply on ESR's cups/ui rant

The Ripper
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Re: Debian vs. Gentoo

Beitrag von The Ripper » 22.05.2003 12:30:38

Nein !
Dieses Problem wird dir nicht gelöst.
Rückwärts-Abhängigkeiten deinstallieren beherrscht auch Debian nicht.
Apt-get kann das nicht, deborphan schon :)

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abi
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Beitrag von abi » 22.05.2003 12:59:13

wer linux+ports will sollte crux (http://www.crux.nu) nehmen und nicht gentoo.

floschi
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Beitrag von floschi » 22.05.2003 14:20:04

Gentoo ist ein Hype und es ist einfach "cool", das zu haben. Das diese Distri noch total neu und unbewährt ist, sehen viele nicht...

mansur
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Beitrag von mansur » 22.05.2003 14:52:52

hallo,

unter debian kann man sich abhängigkeiten fast vollständig mit aptitude z.b anziegen lassen. das macht es dann gut möglich aufzuräumen, oder eben debfoster. kann auch helfen.

unter gentoo, wie auch unter debian, mache ich meist ein kleinen kleinen text in dem ich festhalte, was zu welchem packet mitinstalliert wurde, ganau das kann ich dann eben wieder deinstallieren.

unter gentoo geht das sicher auch *g* zumindest machte ich das so.

gentoo hat mir aber mal abgesehen von den Übungen in Geduld und dem "coolen" gefühl beim bauen nicht mehr geboten als debian, das mag an mir liegen. (ich soll lesen, lesen ...)

aktuelle packete habe ich auf meinem zweiten rechner so unter sid, der läuft bei mir auch immer, aber es geht nicht immer gleich alles was ich will. mitunter muss ich mal nen tag (oder so) warten, bevor etwas so geht wie ich das will.

..

mansur

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Six
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Beitrag von Six » 22.05.2003 15:13:22

apt-get bietet die von dir gesuchte Funktion nicht direkt. Aber wie schon erwähnt wurde gibt es Lösungen, die dir diese Funktion bieten. deborphan und debfoster sind die populärsten. Beide sind recht stark konfigurierbar (und gefährlich), aber in der Defaultfunktion sehr sicher.

SID ist nicht die empfohlene Arbeitsumgebung, da dort tägliche Änderungen einfließen. Die Bedeutung dessen ist nicht zu unterschätzen, auch als hartgesottener Selberkompilierer. Debian braucht an einer dicken Leitung (d. h. DSL) nur wenige Minuten, um das komplette System zu a(p)ktualisieren - und im Falle SID auch mal kaputt zu machen. Updates sind dadurch, glaube ich, häufiger als bei LSF Varianten. Sicheres und ausfallfreies Arbeiten garantiert eigentlich nur Woody, aber wenn du risikobereit bist, lass dich nicht aufhalten. Nur dann nicht heulen ;-)

Als letztes noch der kurze Hinweis, daß Debian natürlich auch die kompletten Sourcen debianspezifisch aufgearbeitet anbietet und selber kompiliieren drin ist. Debian bietet aber noch einen zusätzlichen Bonus: ein Framework, in dem die Selbstkompilate innerhalb der Paketverwaltung bleiben und somit mit ganz normalen Debian Werkzuegen hinzugefügt und entfernt werden können. Auch deborphan bachtet diese dann. Was will man mehr?

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Kalmar
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Beitrag von Kalmar » 22.05.2003 17:55:35

Falls das noch nich so ganz rübergekommen ist: aptitude löscht automatisch pakete die einfach so auf dem System rumhängen, von keinem Paket mehr benötigt werden, und nicht explizit zur Installation ausgewählt wurden.

Also würde aptitude dein problem lösen ;)
That seems to point up a significant difference between Europeans and Americans. A European says: "I can't understand this, what's wrong with me?" An American says: "I can't understand this, what's wrong with him?"

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