hikaru hat geschrieben: 13.03.2022 20:40:35
Meillo hat geschrieben: 13.03.2022 20:13:33
ich kann D als meine praeferierte Option waehlen und zugleich sagen, dass mir C lieber ist als A und B. Falls D dann nicht gewinnt, ist es wie wenn ich C gewaehlt haette.
Falls etwas anderes als D für dich überhaupt wählbar ist, dann hättest du D in Wahrheit nicht gebraucht, denn offenbar kannst du dich doch irgendwie mit den anderen Optionen arrangieren.
Ich sehe also in diesem speziellen Fall, wo Meta-Abwahl die präferierte Option ist, keinen Vorteil in der Mehrfachwahl.
Ich waehle indem ich die Optionen gemaess meiner Praeferenz anordne.
Um konkret zu werden, ich koennte beispielsweise so waehlen:
D.h.: Am liebsten waere es mir wenn nochmal diskutiert wird (D) bzw. andere Optionen vorgegeben werden. Falls es dazu nicht kommt waere mir C lieber als A und B. Falls es C nicht wird, ist es mir egal ob es A oder B wird.
Eine alternative Wahl waere:
D.h.: D ist mir am liebsten. Falls es das nicht wird sind mir alle drei anderen Optionen gleichwertig.
In beiden Faellen ist meine Stimme fuer D gleich viel Wert. Wenn ich keiner anderen Option den gleichen Rang wie D gebe, ist es fuer den Wert von D egal wie ich die anderen Optionen ordne. D verliert dadurch nichts.
Wenn aber nach dem Auszaehlen aller Stimmen ausser meiner eigenen A und C beide die Optionen B und D dominieren, aber gegenseitig ausgeglichen sind, dann macht es einen Unterschied ob ich den ersten oder den zweiten Stimmzettel abgebe. Darum ist es nicht egal wie ich die anderen Optionen ordne auch wenn mir D am liebsten waere.
Fuer mich persoenlich bietet dieses Wahlsystem Moeglichkeiten meine Meinung auszudruecken, indem ich zu allen Optionen etwas sagen kann und nicht nur eine einzige auswaehlen muss. Insbesondere kann ich eine unwahrscheinliche Option an die erste Stelle nehmen, ohne dadurch meine Aussage zu meine Praeferenz einer anderen Option ueber eine nochmal andere opfern zu muessen. Wenn ich bei der Bundestagswahl dagegen ungueltig waehle, dann gebe ich damit alle Moeglichkeit auf einen Einfluss auf die Regierungsbildung auf. Falls ich aber Einfluss auf die Regierungsbildung nehmen moechte, dann gebe ich damit die Moeglichkeit auf, meinen ggf. vorhandenen Politikfrust zum Ausdruck zu bringen. Eine Condorcet-Methode erlaubt mir beides zu tun. (Dieses Prinzip schliesst auch alle Faelle mit ein, bei denen die Meta-Option keine Rolle spielt. So koennte ich z.B. die Tierschutzpartei besser finden als alle anderen und zugleich ausdruecken, dass mir die CDU lieber ist als die SPD.)
Es scheint wie wenn fuer dich diese zusaetzlichen Ausdrucksmoeglichkeiten der eigenen Praeferenzen nicht noetig sind. Kein Problem. Du kannst dann einfach genau einer Option den Rang 1 geben und alle anderen unangekreuzt lassen. (D.h. so waehlen wie du es von den meisten Wahlen gewohnt bist.) Damit hast du keinen Nachteil.
Aber mal ehrlich, geht es dir nicht so, dass du einem Freund, der dir ein Eis von der Eisdiele mitbringen sollst, sagst: Am liebsten ist mir Pistazie, aber wenn sie das nicht haben, dann haette ich gerne Erdbeer, wenn es das auch nicht gibt, dann nimm Vanille oder Schoko, und wenn's das auch nicht gibt, dann lieber keines als Nusseis. Das genau ist wie das Wahlsystem bei Debian funktioniert.