eine Fremdsoftware aus einem .deb-File sauber installieren?

[skippa]

Moin,

ich würde mir gerne auf mein Bookworm eine Software für Lichtsteuerung installieren:

https://chamsyslighting.com/pages/magicq-downloads-de

Das Programm ist nicht in den Debian-Paketquellen, daher muss ich das vom Hersteller angebotene .deb-file verwenden.
Wie mache ich das "richtig"?

skippa

[rhHeini]

Das .deb runterladen, nach /tmp legen. Dann

Code: Alles auswählen

~$ su -
# cd /tmp
# dpkg -i *.deb
# apt -f install

Du musst darauf hoffen das die Architektur passt und alle Abhängigkeiten korrekt angegeben sind.

[cosinus]

Ist das denn überhaupt für Debian geeignet? Das ist doch ein Ubuntu-Paket oder nicht?

[towo]

und wenn schon, dann

Code: Alles auswählen

apt install /path/to/file.deb

dann spart man sich den Dummfug mit dpkg und nicht aufgelösten Abhängigkeiten.

[rockyracoon]

Oder ein "deb"-Paket mit "Gdebi" installieren.
Es hat eine bequeme graphische Oberfläche, befindet sich im offiziellen Debian-Repository und sorgt auch für das Management von Abhängigkeiten.
Über die ebenfalls empfehlenswerte graphische Oberfläche von Synaptic lassen sich diese .deb-Pakete dann auch verwalten.

https://packages.debian.org/de/stable/gdebi
https://wiki.debianforum.de/Synaptic

[thunder11]

So mache ich es zum Schluss auch.

und wenn schon, dann

Code: Alles auswählen

apt install /path/to/file.deb

dann spart man sich den Dummfug mit dpkg und nicht aufgelösten Abhängigkeiten.

Das Kopieren nach /tmp spare ich mir auch, da die Fehlermeldung noch nie zu einem Fehler bei der Installation geführt hat.

Vorher schaue ich meist noch in das control- File im Paket.
Wenn da für mich keine unüberwindlichen Hürden (abhängigkeiten)zu sehen sind, gibt es ermal ein

Code: Alles auswählen

apt install -s /path/to/file.deb

um eventuell fehlende Pakete , und den Umfang der Installation zu checken.

Klimmzüge mit dpkg oder apt -install -f können auf Dauer zu Problemen führen. Darum lasse ich das.

[rockyracoon]

Oder ein "deb"-Paket mit "Gdebi" installieren.
Es hat eine bequeme graphische Oberfläche, befindet sich im offiziellen Debian-Repository und sorgt auch für das Management von Abhängigkeiten.
Über die ebenfalls empfehlenswerte graphische Oberfläche von Synaptic lassen sich diese .deb-Pakete dann auch verwalten.

https://packages.debian.org/de/stable/gdebi
https://wiki.debianforum.de/Synaptic

Meiner Meinung nach ein gutes Beispiel für die praktische Verwendung einer GUI statt "Klimmzüge" im Terminal unternehmen zu müssen.

[thunder11]

Oder ein "deb"-Paket mit "gdebi" installieren.
Es hat eine bequeme graphische Oberfläche, befindet sich im offiziellen Debian-Repository und sorgt auch für das Management von Abhängigkeiten.

Hatte das vor Jahren mal versucht zu nutzen, fand es aber ziemlich doof und unnütz.
Hast mich animiert, das mal schnell zu installieren.

Fazit- nur vom schnellen Drauf-sehen:
Finde ich gut, z.B. das lästige Öffnen des *.deb mit irgendwelchen Entpackern
entfällt, und man mit "klicke-bunti" alles, was man wissen will, dargestellt bekommt.


Mal wieder 1:0 für die GUI --- und wech

[rockyracoon]

@thunder11:

[JTH]

Vorweg: Ich will nicht für oder gegen eine Installationsmethode (außer vllt dpkg -i) argumentieren – jede(r) benutze das, was praktisch scheint. Und lasst dem Fragesteller die Chance, in diesem Thema selbst weiter nachzufragen

Vorher schaue ich meist noch in das control- File im Paket.

Fazit- nur vom schnellen Drauf-sehen:
Finde ich gut, z.B. das lästige Öffnen des *.deb mit irgendwelchen Entpackern
entfällt, und man mit "klicke-bunti" alles, was man wissen will, dargestellt bekommt.

Entpacken von Hand ist dafür überflüssig:

Code: Alles auswählen

dpkg -I some_package_file.deb

zeigt dir die Control-Infos aus der .deb-Datei an.

Code: Alles auswählen

dpkg -c some_package_file.deb

zeigt dir alle im Paket enthaltenen, zu installierenden Dateien an.

Klimmzüge mit dpkg oder apt -install -f können auf Dauer zu Problemen führen. Darum lasse ich das.

Wenn du das riskant findest, solltest du gdebi tatsächlich auch vermeiden. Das macht die Installation nämlich auch (äquivalent) in diesen zwei Schritten.

[cosinus]

Entpacken von Hand ist dafür überflüssig:

Code: Alles auswählen

dpkg -I some_package_file.deb

zeigt dir die Control-Infos aus der .deb-Datei an.

Ich hab das mal für die besagte Software getan. Ist übrigens wie schon erwähnt ein Paket für Ubuntu.

Code: Alles auswählen

$ dpkg -I magicq_ubuntu_v1_9_4_6.deb 
 neues Debian-Paket, Version 2.0.
 Größe 149183504 Byte: control-Archiv= 720 Byte.
     474 Byte,    11 Zeilen      control
     634 Byte,    28 Zeilen   *  postinst             #!/bin/bash
 Package: magicq
 Version: 1.9.4.6
 Maintainer: ChamSys Ltd <support@chamsys.co.uk>
 Description: MagicQ, MagicVis and MagicHD lighting control from ChamSys Ltd.
 Architecture: amd64
 Installed-Size: 468882
 Section: non-free/misc
 Priority: optional
 Bugs: https://secure.chamsys.co.uk/bugtracker/
 Homepage: http://chamsys.co.uk/
 Depends: libusb-1.0-0,libarchive13,zlib1g,libasound2,libx11-6,libx11-xcb1,libxcb1,gstreamer1.0-plugins-base,gstreamer1.0-plugins-good,libgstreamer1.0-0

[thunder11]

Entpacken von Hand ist dafür überflüssig:

Mach ich ja auch nicht.

Methode der Wahl war bisher:
Öffnen mit [Packer xy] (meist 2x)

Methode in Zukunft:
Öffnen mit Gdebi

Installieren: im Terminal mit apt

Für mich sind die meisten GUI-Tools im Zusammenhang mit der Paketverwaltung
vorrangig zum Suchen/Informieren wertvoll, Da möchte ich sie nicht missen.

Das "Handwerk" geschieht dann doch meist in Terminal.

[thunder11]

Ich hab das mal für die besagte Software getan. Ist übrigens wie schon erwähnt ein Paket für Ubuntu.

Alle Abhängigkeiten werden auch in Stable/Testing erfüllt.
Somit sollte einer Installation nichts im Wege stehen.

Übrigens:

Code: Alles auswählen

dpkg -I magicq_ubuntu_v1_9_4_6.deb

Echt ääätzend
Das würde bei mir höchstens mit einer "custom action" in Thunar durchgehen.

[rhHeini]

Klimmzüge mit dpkg oder apt -install -f können auf Dauer zu Problemen führen.

Erklär doch mal was da für Probleme auftreten können? Ich mach das schon seit vielen Jahren mit dpkg -i und bei Bedarf ein apt -f hinterher, und hatte noch nie Folgeprobleme. Sicher ist die Lösung mit apt eventuell eleganter, muss ich mir merken für die nächsten Installationen ...

[cosinus]

Echt ääätzend

Warum ist denn das so ätzend? Versteh ich nicht.

[thunder11]

Warum ist denn das so ätzend? Versteh ich nicht.

weil als Custom-Action in Thunar:

Code: Alles auswählen

dpkg -I %f>~/deb-inhalt && dpkg -c %f>>~/deb-inhalt&& mousepad ~/deb-inhalt

Klack auf die Datei --->nicht ätzend

In Thunar-Chinesisch:

Code: Alles auswählen

<action>
	<icon>debian-logo</icon>
	<name>Paket-Inhalt anzeigen</name>
	<submenu></submenu>
	<unique-id>1699218925571766-1</unique-id>
	<command>dpkg -I %f&gt;~/deb-inhalt &amp;&amp; dpkg -c %f&gt;&gt;~/deb-inhalt&amp;&amp; mousepad ~/deb-inhalt</command>
	<description></description>
	<range>*</range>
	<patterns>*.deb</patterns>
	<other-files/>
</action>

Oder (auch nicht ätzend): öffnen mit Gdebi

[skippa]

Moin,

das klingt ja komplizierter als gedacht, der Tipp mit gdebi scheint mir als Anfänger noch am zielführendsten zu sein.

skippa

[towo]

Ein Anfänger installiert sicher keine Pakete, die für Ubuntu sind, auf einem Debian.

[thunder11]

Ein Anfänger installiert sicher keine Pakete, die für Ubuntu sind, auf einem Debian.

https://qlx.ie/wp-content/uploads/2014/ ... b6d6e7.pdf sagt:
Installing and using MagicQ Linux
System requirements
• Linux (Recommended Debian / Ubuntu)
• 30MB free hard drive space
Installation – Version 1.4.6.5 and later
MagicQ is currently compiled under Debian, and will run on Debian based distributions of Linux
(e.g. Ubuntu).
MagicQ should run fine on other distributions of Linux, provided the ftdi_sio driver is present.

[towo]

dann ist es ja gut.

[rockyracoon]

Ein Anfänger installiert sicher keine Pakete, die für Ubuntu sind, auf einem Debian.

Gdebi überprüft natürlich auch die notwendigen Abhängigkeiten für Debian.
Sollte also ein Programm etwa nur unter Ubuntu laufen, dann wird Gdebi eine Fehlermeldung ausgeben und das Programm nicht installieren.

Moin,

das klingt ja komplizierter als gedacht, der Tipp mit gdebi scheint mir als Anfänger noch am zielführendsten zu sein.

skippa

Ich erlebe es oft, dass fortgeschrittene Linux-User anscheinend die Verwendung von Terminalbefehlen dem Benutzen eines soliden graphischen Frontends vorziehen. Das liegt wahrscheinlich daran, dass sie einen Server betreuen, wobei das Nutzen eines Terminals Standard ist. Ein Casual-User eines Desktop-Pc`s hat imho da andere Bedürfnisse und Nutzungsgewohnheiten, egal ob als Anfänger oder Fortgeschrittener.

Satirischerweise könnte man einen Thread eröffnen in dem nachgefragt wird, wie man die Funktionen von LibreOffice, Gimp, VLC etc. mit Terminalbefehlen nachstellen kann. Fairerweise möchte ich jedoch anmerken, dass neben einer schnellen und unkomplizierten Hilfe auch das Erörtern von Linux-Essentials didaktisch wertvoll sein kann. Aber sinnvollerweise nur, wenn der supportbedürftige Threadsteller das auch wünscht.

[Draal]

Das liegt wahrscheinlich daran, dass sie einen Server betreuen, wobei das Nutzen eines Terminals Standard ist. Ein Casual-User eines Desktop-Pc`s hat imho da andere Bedürfnisse und Nutzungsgewohnheiten, egal ob als Anfänger oder Fortgeschrittener.

Wenn man z.B. testing fährt, dann kann es einem bei einem apt dist-upgrade passieren, dass eine komplette Liste von Paketen, die man eigentlich braucht, in die Tonne gekloppt wird. apt, z.B. zeigt so etwas an.

Ich kenne nur Discover und ich weiss nicht, ob der überhaupt dist-upgrade ausführt, bzw. bei einem solchen angeben würde, dass so etwas (massives Entfernen von Paketen) passiert.

Bei apt z.B. kann ich genau sehen, was auf der Maschine passieren wird und entsprechend reagieren, egal ob Desktop, oder Host.

[rockyracoon]

@Draal:

...dann kann es einem bei einem apt dist-upgrade passieren, dass eine komplette Liste von Paketen, die man eigentlich braucht, in die Tonne gekloppt wird. apt, z.B. zeigt so etwas an...
...Bei apt z.B. kann ich genau sehen, was auf der Maschine passieren wird und entsprechend reagieren, egal ob Desktop, oder Host...

Sofern ein Casual-User Terminalmeldungen überhaupt versteht.
Sollte es bei einem Dist-Upgrade Probleme geben, dann ist es egal, wie ein .deb-Paket installiert wurde.
Bei einfachen .deb-Paketen sind zudem nicht automatisch Probleme nach einem Dist-Upgrade zu erwarten.

Klar ist es gut, wenn man mögliche System-Kompromittierungen vorher erkennen kann. Einem Casual-User, welcher Terminalmeldungen aber sicher nicht richtig interpretieren kann, ein umfangreicheres Programm per .deb installiert hat und dann ein Dist-Upgrade macht, dem könnte man empfehlen, alle .deb-Pakete vor einem Dist-Upgrade zu deinstallieren und nach dem Dist-Upgrade zum Beispiel per Gdebi neu zu installieren. Ich rate sowieso davor ab, viele Drittanbieter-Pakete zu installieren. Gdebi würde dann System-Konflikte anzeigen und keine Installation vornehmen.

Ich kann immer nur wieder schreiben, dass Experten-Wissen respektabel ist, aber einem "Normalnutzer" in der Regel wenig sagt und hilft.
Didaktisch besser ist imho zunächst ein einfaches und sicheres "Kochrezept" möglichst per GUI zu geben und danach erst für weitergehend Interessierte Essential-Infos zu vermitteln.

[thoerb]

Ich kann immer nur wieder schreiben, dass Experten-Wissen respektabel ist, aber einem "Normalnutzer" in der Regel wenig sagt und hilft.

Ich habe einem Freund vor ein paar Jahren Debian (stable) auf seinem Notebook installiert. Alle zwei Jahre mache ich ein Upgrade auf die neueste Version und ansonsten kommt er als "Normalnutzer" klar, in dem er nur die von mir installierten Programme nutzt und gelegentlich ein full-upgrade macht. Die Schritte dazu habe ich ihm erklärt und es hat bisher nur selten Probleme gegeben. Meistens konnten wir das sogar direkt am Telefon klären. Alles kein Problem! Aber, wenn man ein Linux-System selbst administrieren möchte, kommt man nicht drum herum sich damit zu beschäftigen. Und dazu gehört meiner Meinung nach auch ein sicherer Umgang mit dem Terminal. Man muss nicht Shellscript programmieren können, aber zumindest die grundlegenden Befehle sollte man drauf haben, so wie den Umgang mit einem Editor.

Denn der Support in den Linux-Foren, über Terminal Ein- und Ausgaben, hat sich halt einfach bewährt und wird immer bevorzugt werden, weil es halt am einfachsten ist und es keine Rolle spielt, ob jemand Gnome, KDE, Xfce oder sonst was am Laufen hat.

[rockyracoon]

@thoerb:

...Aber, wenn man ein Linux-System selbst administrieren möchte, kommt man nicht drum herum sich damit zu beschäftigen...

Ich stimme Dir prinzipiell zu.
Der Threadstarter hier - skippa - hatte aber ein klares und einfaches Bedürfnis: "Eine Fremdsoftware aus einem .deb-File sauber installieren".
Und ich habe ihm seine Frage klar und einfach beantwortet: "Mit Gdebi".

Die anderen Einlassungen sind zwar zumindest für mich interessant, aber für Neueinsteiger und auch für mich unnötig "umständlich".
Auch mit Terminalbefehlen - welche identisch mit dem Vorgehen mittels Gdebi sind - werden Fremdpakete nicht "sauberer" installiert.

Der eine oder andere Casual-User wird imho Geschmack am grundlegenderem Einstieg in die Materie bekommen, wenn er erst einmal einfache Alltagsroutinen beherrscht. Überschüttet man ihn gleich mit sophistischen Diskussionen, dann steigt er zu Recht gedanklich aus:

Zitat skippa: ...das klingt ja komplizierter als gedacht, der Tipp mit gdebi scheint mir als Anfänger noch am zielführendsten zu sein...