Console scrollen klappt nicht
Re: Console scrollen klappt nicht
@Livingston
Schöner Link, erinnert mich an damals, als ich noch ein Datensichtgerät und eine IBM 4361 vor mir hatte.
Im Repo gibt es noch 3270 Emulatoren, aber ob die noch genutzt werden glaub ich eher nicht
@Johannes
Wenn Du den Link aufmerksam gelesen hast, wirst Du sehen, daß sich hier der Begriff Terminal auf einen Mainframe bezieht.
Damals gab es noch keine Server und Clients, so wie man das heute versteht.
Schöner Link, erinnert mich an damals, als ich noch ein Datensichtgerät und eine IBM 4361 vor mir hatte.
Im Repo gibt es noch 3270 Emulatoren, aber ob die noch genutzt werden glaub ich eher nicht
@Johannes
Wenn Du den Link aufmerksam gelesen hast, wirst Du sehen, daß sich hier der Begriff Terminal auf einen Mainframe bezieht.
Damals gab es noch keine Server und Clients, so wie man das heute versteht.
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Re: Console scrollen klappt nicht
Eigentlich ist das ganz einfach.
Früher (siehe Link in meinem vorletzten Beitrag) gab es nur Terminals - also handfeste Geräte - bestehend aus Bildschirm, Tastatur und Kabeln. Die waren verbunden mit dem zentralen Rechnerhirn, mit dem man laut James Bond in den 1960er-Jahren die Welt beherrschen konnte. Die Terminals waren nur dumpfe, kleine Geräte, von denen man was ablesen konnte oder stumpf was einhacken konnte.
Jahre später (1980+) gab es schon Kisten, die das 1000fache an Leistung wie damals in den 60ern aufbringen konnten, vor allem: Elektronegehirn und Anzeige/Eingabe in einem einzigen Gerät. Was unser Thema angeht: Da stand eine Kiste vor dir, wo du alles in einem hattest, da gabs kein Terminal mehr, das sich mit nem Zentralrechner verknoten musste.
Wenn Du also heutzutage ein "Terminal" aufmachst, dann heißt das Ding so, weil es das tut, was es schon Jahre vorher gemacht hat: Kontakt mit dem Betriebsystem/dem früheren Zentralrechner aufnehmen.
Unter UNIX- und Linux-Systemen heißen diese "neuen" Dinger "virtuelle Konsole" (VT). Das ist das, was Du heutzutage vor der Nase hast, wenn Du einen Rechner ohne graphischen Schnickschnack ("Desktop" / "Window-Manager") eingerichetet hast, was Du unter Alt+F1...Alt+F10 erreichst.
Und hier ist der Background, über den wir in diesem Thread reden: Bis vor ein paar Jahren unterstützte der Linux-Kernel das Scrollen, ohne dass man irgendwelche zusätzliche Software installieren musste. Diese Funktion hat man gestrichen, weil ihre Implementierung heftig hardwareabhängig ist und man immer mehr Sonderfälle durchfüttern musste; vor allem in einem Bereich, für den der Kernel gar nicht "zuständig" ist: Der Kernel soll Grundfunktionen zur Verfügung stellen, um überhaupt Dinge zu ermöglichen; das Anzeigen des konkreten Bildschirminhaltes sollen externe Programme bewerkstelligen.
Alles andere wie "Konsolen", "Terminals", was in einer Desktopumgebung läuft oder was über externen Zugriff geschieht (ssh, file Server, graphischer Zugang via vnc, ...) hat damit nichts zu tun. Das muss man jeweils gesondert betrachten. Da lautet dann die Frage, worüber man genau redet, welcher Terminal-Emulator benutzt wird, etc.
Früher (siehe Link in meinem vorletzten Beitrag) gab es nur Terminals - also handfeste Geräte - bestehend aus Bildschirm, Tastatur und Kabeln. Die waren verbunden mit dem zentralen Rechnerhirn, mit dem man laut James Bond in den 1960er-Jahren die Welt beherrschen konnte. Die Terminals waren nur dumpfe, kleine Geräte, von denen man was ablesen konnte oder stumpf was einhacken konnte.
Jahre später (1980+) gab es schon Kisten, die das 1000fache an Leistung wie damals in den 60ern aufbringen konnten, vor allem: Elektronegehirn und Anzeige/Eingabe in einem einzigen Gerät. Was unser Thema angeht: Da stand eine Kiste vor dir, wo du alles in einem hattest, da gabs kein Terminal mehr, das sich mit nem Zentralrechner verknoten musste.
Wenn Du also heutzutage ein "Terminal" aufmachst, dann heißt das Ding so, weil es das tut, was es schon Jahre vorher gemacht hat: Kontakt mit dem Betriebsystem/dem früheren Zentralrechner aufnehmen.
Unter UNIX- und Linux-Systemen heißen diese "neuen" Dinger "virtuelle Konsole" (VT). Das ist das, was Du heutzutage vor der Nase hast, wenn Du einen Rechner ohne graphischen Schnickschnack ("Desktop" / "Window-Manager") eingerichetet hast, was Du unter Alt+F1...Alt+F10 erreichst.
Und hier ist der Background, über den wir in diesem Thread reden: Bis vor ein paar Jahren unterstützte der Linux-Kernel das Scrollen, ohne dass man irgendwelche zusätzliche Software installieren musste. Diese Funktion hat man gestrichen, weil ihre Implementierung heftig hardwareabhängig ist und man immer mehr Sonderfälle durchfüttern musste; vor allem in einem Bereich, für den der Kernel gar nicht "zuständig" ist: Der Kernel soll Grundfunktionen zur Verfügung stellen, um überhaupt Dinge zu ermöglichen; das Anzeigen des konkreten Bildschirminhaltes sollen externe Programme bewerkstelligen.
Alles andere wie "Konsolen", "Terminals", was in einer Desktopumgebung läuft oder was über externen Zugriff geschieht (ssh, file Server, graphischer Zugang via vnc, ...) hat damit nichts zu tun. Das muss man jeweils gesondert betrachten. Da lautet dann die Frage, worüber man genau redet, welcher Terminal-Emulator benutzt wird, etc.
Der Hauptunterschied zwischen etwas, was möglicherweise kaputtgehen könnte und etwas, was unmöglich kaputtgehen kann, besteht darin, dass sich bei allem, was unmöglich kaputtgehen kann, falls es doch kaputtgeht, normalerweise herausstellt, dass es unmöglich zerlegt oder repariert werden kann.
Douglas Adams
Douglas Adams
Re: Console scrollen klappt nicht
Nett erklärt, Livingston
Manchmal bekannt als Just (another) Terminal Hacker.
Re: Console scrollen klappt nicht
Ja, wirklich gut.
Und ich habe Quatsch geschrieben, zwar an das Richtige gedacht, aber dumm beschrieben ... fiel mir hinterher so ein.
Und gpm kann auch nicht scrollen sondern nur kopieren/einfügen (auch Quatsch gewesen ... schäm, kommt nicht wieder vor ;-))
Und ich habe Quatsch geschrieben, zwar an das Richtige gedacht, aber dumm beschrieben ... fiel mir hinterher so ein.
Und gpm kann auch nicht scrollen sondern nur kopieren/einfügen (auch Quatsch gewesen ... schäm, kommt nicht wieder vor ;-))
Re: Console scrollen klappt nicht
Also Danke für die ganze Geschichten.
Aber mal zurück zum Thema welche Möglichkeiten einer Lösung bestehen denn jetzt?
Irgend was am Buffer rum schrauben, ein Kernelmodul, eine andere Shell, ein zusätzliches Programm?
Das Thema ist Ergebnis Nr. 5 bei der Google suche und da wäre eine Lösung gut.
mein Ansatz ist jetzt mal schauen was "screen" oder "tmux" machen ob diese das Problem vielleicht lösen.
Natürlich wäre mir was mit konfigurieren lieber um es schlank zu halten.
Aber mal zurück zum Thema welche Möglichkeiten einer Lösung bestehen denn jetzt?
Irgend was am Buffer rum schrauben, ein Kernelmodul, eine andere Shell, ein zusätzliches Programm?
Das Thema ist Ergebnis Nr. 5 bei der Google suche und da wäre eine Lösung gut.
mein Ansatz ist jetzt mal schauen was "screen" oder "tmux" machen ob diese das Problem vielleicht lösen.
Natürlich wäre mir was mit konfigurieren lieber um es schlank zu halten.
Re: Console scrollen klappt nicht
Vielleicht erstmal lesen, bevor hier der Imperativ reingeschmissen wird? Siehe erste(!) Antwort ff. – es ist nicht mehr im Kernel, und wenn man’s dennoch haben will, kann man auf Programme wie tmux oder screen zurückgreifen.HelTob hat geschrieben:22.02.2024 21:26:28Aber mal zurück zum Thema welche Möglichkeiten einer Lösung bestehen denn jetzt?
„I fought in the Vim-Emacs-War.“ Quelle
Re: Console scrollen klappt nicht
vielleicht mal die Letzte Zeile lesen bei mir.niemand hat geschrieben:22.02.2024 21:35:43Vielleicht erstmal lesen, bevor hier der Imperativ reingeschmissen wird? Siehe erste(!) Antwort ff. – es ist nicht mehr im Kernel, und wenn man’s dennoch haben will, kann man auf Programme wie tmux oder screen zurückgreifen.
Das bedeutet screen und tmux fallen raus da schon ausprobiert.HelTob hat geschrieben:22.02.2024 21:26:28Natürlich wäre mir was mit konfigurieren lieber um es schlank zu halten.
Edit:
da es ja nicht das Problem löst in der Virtuellen Konsole zu scrollen.
das "wieso" ich oder jemand anders das braucht ist egal dabei.
Aber gerade bei embedded Systemen wie Routern etc. mag man jedes unnötige Bit sparen.
Re: Console scrollen klappt nicht
Embedded Systeme wie Router haben keinen Videoausgang und somit auch gar keine Konsole, auf der man scrollen können müßte.HelTob hat geschrieben:22.02.2024 22:36:59Aber gerade bei embedded Systemen wie Routern etc. mag man jedes unnötige Bit sparen.
Wenn man sich auch solchen Systemen mit SSH anmeldet, entscheidet der Terminalemulator, in dem man die SSH-Session laufen läßt, darüber, ob man scrollen kann oder nicht.
Re: Console scrollen klappt nicht
Las sich in deinem ersten Beitrag halt anders:HelTob hat geschrieben:22.02.2024 22:36:59Das bedeutet screen und tmux fallen raus da schon ausprobiert.
Was genau war denn das Problem mit den genannten Programmen, dass sie rausgefallen sind?HelTob hat geschrieben:22.02.2024 21:26:28mein Ansatz ist jetzt mal schauen was "screen" oder "tmux" machen ob diese das Problem vielleicht lösen
„I fought in the Vim-Emacs-War.“ Quelle